Nachdem im ersten Teil der Oxen-Trilogie der Danehof vom Geheimdienst wahrgenommen wurde, eine Vereinigung aus Angehörigen dänischer Eliten, die seit dem Mittelalter die Geschicke des Landes auch an der Regierung vorbei lenken, und im zweiten Teil diejenigen, die dem Danehof auf die Schliche gekommen waren, systematisch handlungsunfähig gemacht wurden, stehen die Protagonisten im letzten Band wieder auf und versuchen ihrerseits, den Danehof zu vernichten.

Einfach ist das nicht, denn drei der vier, die von allen, die eingeweiht waren, übrig geblieben sind, werden überwacht und können nicht ohne Weiteres Kontakt miteinander aufnehmen. Der Vierte, Niels Oxen, gilt nach einem perfiden Mordanschlag des Danehofs als tot. Ihn vor allem drängt es jedoch, wieder in sein altes Leben zurückzukehren, denn er hat einen Sohn. Und er möchte endlich für diesen Sohn ein Vater sein. Als "Gefrorene Flamme" darf er das nicht wagen. Er hat nichts zu verlieren.

Einst war Niels Oxen ein dänischer Elitesoldat. Schwer traumatisiert kam der vielfach Ausgezeichnete aus Afghanistan zurück – und ging nach einiger Zeit freiwillig in die Obdachlosigkeit, um Ruhe vor den Menschen zu haben, deren Welt er nicht mehr verstand. Zufällig geriet er dann zwischen zwei Fronten: Der dänische Geheimdienst suchte nach Hinweisen auf den Danehof, einen bislang eher sagenumwobenen, seit dem Mittelalter bestehenden Bund selbsternannter Staatenlenker, die ohne Rücksicht auf demokratische Strukturen das Land führen. Ohne es zu wissen, war Oxen bei seiner Wanderung dem Danehof wie auch dem Geheimdienst in die Quere gekommen. Der Chef des Geheimdienstes zwang ihn in seine Dienste, Oxen kooperierte auf seine Weise. Und dann, im zweiten Band der Trilogie, schlug der Danehof zurück und sorgte dafür, dass sämtliche Protagonisten Schiffbruch erlitten.

Margrethe Franck lebt zu Beginn des dritten Teils mehr schlecht als recht von Aushilfsjobs, der mächtige Geheimdienstchef Axel Mossmann wurde zum Renteneintritt genötigt, sein Neffe Christian schlägt sich wie Margrethe durch. Und Niels Oxen, knapp einem Mordanschlag entgangen, kuriert seine zahllosen Verwundungen auf einer Schären-Insel und sinnt auf Rache. Denn er möchte sein bürgerliches Leben zurück, das Recht, seinen Sohn aufwachsen zu sehen. Er vermisst auch Margrethe.
Und Oxen zieht los und sucht systematisch nach jenen, die ihn auf die Spur des Danehofs zurückbringen können. Trotz deren Überwachung kann er, der als tot gilt, seine drei Mitstreiter reaktivieren. Oder ist es Axel Mossmann, der die Fäden in der Hand hält? Jedenfalls starten die vier einen verzweifelten Versuch, sich ihre Leben zurückzuholen, und das wird nur funktionieren, wenn sie den allgegenwärtigen Danehof zerschlagen.

Wie auch die ersten beiden Teile bietet der dritte Band der Oxen-Trilogie jede Menge Spannung, wenn auch nicht das Tempo der Vorgänger. Oxen tritt ein wenig zurück, umso mehr fokussiert der Autor auf die Machenschaften des Danehofs, der vor elementaren Umwälzungen steht, denn der alte Geheimbund muss sich den Folgen des raschen Wandels der letzten Jahrzehnte in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft stellen.
Auch in "Gefrorene Flammen" geht der Autor sensibel auf die einzelnen Hauptfiguren ein. Sie haben alle ihr Trauma, und sie werden doch sämtlich für den Leser begreifbar und zu Sympathieträgern – zumindest die vier Kämpfer gegen den Danehof. Dessen Führungsriege spielt im Roman auch eine dominante Rolle, und der Zwiespalt zwischen rechtlich geschützter Demokratie und der Macht einer wirtschaftlich starken Elite mit sehr klaren Vorstellungen von der Führung des Landes wird ausführlich und geschickt ausgearbeitet. Ohne dass die Spannung leidet, das sei betont.

So bildet der dritte Teil den würdigen Abschluss einer fesselnden Trilogie, und womöglich folgt der Autor dem Wunsch nach "mehr" über Niels Oxen.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagsseite.