Es ist ihre letzte Chance. Vor ein paar Jahren war Alexandra McInnes Pilotin der Special Forces, hatte Freunde und eine Crew, auf die sie sich verlassen konnte. Seit einem Autounfall ist dieses Leben aber zu Ende. Nun liegt Alexandra querschnittgelähmt in einer Klinik und nach Jahren des Dahindämmerns scheint es, als ob ihr Körper aufgibt. Da erhält sie das Angebot an einem Experiment teilzunehmen. Alexandras Bewusstsein soll in ein Online-Spiel übertragen werden. In ihrem Bewusstsein wäre sie wieder frei und könnte virtuell ein normales Leben führen. So wird aus ihr Alexandra Eisrabe und sie macht sich auf, in Vorena, einer mittelalterlich anmutenden Welt, in der sie sich eine Existenz aufbauen will.

Es ist dem Buch anzumerken, Autor Richard Schwartz kennt sich bei Online-Spielen bestens aus. Ob es die Gestaltung der virtuellen Charakter betrifft, Questen oder das Sammeln von Punkten, er hat Vorena gut gestaltet und seine Beschreibungen haben Hand und Fuß. Für Leser, die sich vorher noch nicht mit diesen Spielen beschäftigt haben, wird der Einstieg in "Fluchbrecher" schwieriger, denn die ständigen Erläuterungen zum Spiel unterbrechen den Lesefluss bis zu dem Moment an dem sie richtig nerven. Jedoch, es lohnt sich, Geduld zu haben, denn nach einer Weile nimmt die Geschichte um Alexandra Eisrabe Fahrt auf und dann macht es Spaß, ihr dabei zu folgen, wenn sie ihren Platz in der mittelalterlichen Welt einnimmt. Dabei wird sie von alten und neuen Freunden unterstützt, was der Geschichte Würze verleiht, denn egal ob Spieler oder Spielfigur, die einzelnen Charaktere sind bunt und unterhaltsam gestaltet. Dabei nimmt der Autor sich Zeit, die Handlung langsam aufzubauen. Da die Eisrabe-Chroniken sich über mehrere Bände erstrecken werden, kann er sich das auch leisten.

Dementsprechend langsam entwickelt sich die Geschichte und so wirklich nervenaufreibend wird sie nicht, denn im ersten Band lernt der Leser hauptsächlich die neue Welt kennen, in der Alexandra Eisrabe sich nun zurechtfinden muss. Erstaunlicherweise präsentiert sich eben diese Welt recht unterhaltsam, denn Richard Schwartz hat sowohl den Entwicklern des Online-Games als auch den einzelnen Figuren Humor verliehen. Allein die Erklärungen zum Spiel sind flapsig und nehmen sich nicht zu ernst ohne dabei ins Lächerliche abzurutschen. So kann ein Charakter wie Gustav, das gutmütige Dämonenpferd den Leser ebenso zum Schmunzeln bringen, wie es ihn zu Tränen rühren kann.

Wenn das Buch überhaupt eine Schwäche hat, dann die, dass Alexandra zu vieles zu leicht gelingt. Sicher hat sie als Teil eines Experiments besondere Fähigkeiten, aber ihr Weg ist über weite Strecken schon sehr leicht und gäbe es nicht Hinweise darauf, dass sie noch mehr als ein Geheimnis lösen muss, wäre ihre Geschichte somit nicht wirklich spannend. Da es aber eindeutig noch mehr zu entdecken gilt, als auf den ersten Blick zu sehen ist, wird der Leser Alexanda Eisrabe gerne auf ihren nächsten Questen folgen um dabei zu entdecken, was Vorena noch alles für sie bereit hält.

Weitere Informationen zum Roman finden sich auf der Verlagsseite