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Jahr 2131. Die Welt liegt nach Jahrzehnte langem Krieg in Trümmern. Deunan kämpft inmitten einer verwüsteten Stadt um ihr Überleben. Seit ihr Geliebter Briareos von einem Einsatz nicht mehr zurückkam, ist sie auf sich allein gestellt. Doch sie ist die beste Kämpferin weit und breit. Niemand ist ihr gewachsen. Doch ein Überfall auf verfeindete Truppen scheint zu misslingen und plötzlich erscheinen weitere Truppen, die die Angreifer von Deunan vernichten. Nur Deunan überlebt und wird gefangen genommen.
Die fremden Truppen bestehen aus Menschen und menschlichen Klonen aus Olympos, dem letzten Refugium der Menschheit. Dank der Forschungen von Deunans Mutter und der Arbeit ihres Vaters leben dort Biroide (menschliche Klone) und Menschen in einem Gleichgewicht. Die ehemalige Assistentin von Deunans Mutter ist die Herrscherin dieser Stadt. In Wahrheit aber leiten eine gewaltige neuronale Maschine und sieben weise Männer die Geschicke von Menschen und Biroiden.
Doch irgendeine Macht ist mit den Verhältnissen nicht einverstanden. Deunan wird angegriffen und fast getötet. Zu ihrer Überraschung rettet sie der verloren geglaubte Briareos. Doch zum Entsetzen Deunans ist er ein Cyborg. Deunan wird zur Schlüsselfigur der konkurrierenden Parteien und ihrer Suche nach dem Vermächtnis ihrer getöteten Mutter: dem Softwareprogramm "Appleseed", das eine Lösung aller Probleme zu versprechen scheint. Deunan wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und muss sich entscheiden, ob sie zu den Menschen oder den Biroiden hält.
Der Film Appleseed ist eine Neuauflage eines 1988 erschienen Videofilms, basierend auf dem Manga von Masamune Shirow (Ghost in the Shell). Der 105 Minuten lange Film wurde im Jahre 2004 komplett im Computer entwickelt. Die Bewegungsabläufe sind flüssig, Oberflächeneffekte, Explosionen und Ton sind nahezu perfekt. Die Personen wurden, in Anlehnung an das Manga, allerdings stark comichaft gerendert und mit sehr wenigen Details animiert. Haare wirken wie Gummiperücken, die Augen blicken starr und leblos. Die weiblichen Charaktere bestechen durch äußerst übertriebene Brüste, Hüften und überlange Beine. Beinahe sexistisch ist ihr Outfit geraten. Die starke Sexualisierung ist eher störend und der Geschichte nicht entsprechend. Hier spielen Sex und zwischenmenschliche Beziehungen nämlich keine Rolle. Die Gefühle füreinander sind rein platonisch und stehen so in scharfem Kontrast zu den überzeichneten Körperformen. Leider wirken die Personen sämtlich wie Puppen und nicht wie lebendige Wesen, technisches Equipment und Maschinen sind hingegen äußerst detailliert und wirken sehr lebensecht. Diese starke Gewichtung auf leblose Dinge und Handlungsabläufe (startende Flugzeuge, fahrende Autos, kämpfende Roboter) passen leider ebenso wenig in die Geschichte, die erzählt wird. Denn in ihr geht es um Gefühle, Vertauen und Verrat. Diese seltsame Diskrepanz zwischen Optik und Aussage ist sehr auffällig und den gesamten Film hindurch störendes Hauptmerkmal.
Wären nicht die sehr gute Synchronisation, die wirklich gute Musik und die spannende Grundidee des Films, er wäre ganz und gar missraten.
So aber unterhält er leidlich und weiß in manchen Augenblicken sogar zu gefallen. Immer aber stören die Gesichter und die Mimik der Personen den Eindruck, vermiesen einem überflüssige Roboterkämpfe die Stimmung.
Fazit: Das wundervolle Manga wurde leider mit einem völlig falschen Konzept im Computer zu einem Film umgesetzt. Trotz guter Story, toller Botschaft und einer guten Musik bleibt der Eindruck eines aus Versatzstücken bestehenden Computer-Animes, der in Teilen völlig missraten ist. Hätte man weniger die Technik und mehr die Menschen in den Blickpunkt des Geschehens gerückt, es hätte ein guter Film werden können. So aber ist er leider nur unteres Mittelmaß.
Extras gibt es leider keine!