Bei einer Lastwagenkontrolle in Schweden werden ein Polizist und der Fahrer getötet. Die Polizistin Eva findet während der Untersuchung einen versteckten Raketensprengkopf im LKW. Ein alarmierender Fund, zumal es Hinweise darauf gibt, dass sich noch ein zweiter Sprengkopf irgendwo in Dänemark befindet. Auch in Schweden wird ermittelt und der dänische PET-Offizier Jesper findet sich zusammen mit Eva bald an der Spitze einer dänisch-schwedischen Spezialeinheit wieder. Sie bekommen viel zu tun, denn in Frankfurt trifft die Software-Ingenieurin Victoria auf einen alten Schulfreund, den Journalisten Iyad. Dieser jedoch hat nicht wirklich vor, sie zu interviewen. Vielmehr gehört er einer Terrorzelle an und diese kann Victorias Wissen um speziell entwickelte Drohnen nur zu gut gebrauchen.
Es soll niemand sagen, er wäre vom Inhalt der Serie überrascht. Schon in den ersten Minuten wird klar, wo die Reise hingeht. Spröde, aber glasklar sind die Aussagen der Polizistin Eva, als sie mit ihrem Kollegen einen Lkw überprüft und auch später wird hier kein unnötiges Wort verloren. Selbst bei lockeren Unterhaltungen wirken die Dialoge immer etwas trocken, aber damit passen sie gut in die Handlung. Eigentlich passiert genug, dass der Zuschauer atemlos vor dem Fernseher sitzen könnte, aber durch die konventionellen Schnitte kommt nicht durchgehend Spannung auf, zumal die Figuren ziemlich klischeehaft gestaltet sind. Es scheint, als wären sie alle schon in der einen oder anderen Serie aufgetaucht und somit fehlt es an Innovation. Daher fremdelt der Zuschauer zu Beginn etwas mit den Figuren und es braucht seine Zeit, bis er eine Beziehung um die Protagonisten aufbauen und um sie bangen kann.
Nun, es könnte schlimmer kommen, schließlich kann auch Altbewährtes unterhaltsam sein, seien es bereits da gewesene Charaktere oder die typisch blau gefärbten Bilder, die dem Zuschauer verraten, dass Kriminalfälle in Skandinavien zuweilen kalt und freudlos sind.
Immerhin passt das zur Stimmung, denn wie sonst sollte Victoria sich fühlen, wenn ein alter Schulkollege sich als Terrorist entpuppt und ihr damit droht, ihrem Sohn etwas anzutun? Schon bald jedoch fühlt sie sich hin- und hergerissen, denn Iyad wurde nicht einfach so zu jemandem, der andere Menschen töten will. Scheinbar hat er einen persönlichen Grund, oder macht sich bei seiner Geisel einfach das Stockholm-Syndrom bemerkbar?Als die Polizei sie findet, wissen sie nicht, ob ihr zu trauen ist. Denn eins steht fest, die beste Chance die gesamte Terrorzelle ausfindig zu machen, haben sie, wenn die junge Frau in der Hand ihrer Geiselnehmer verbleibt.
Was für ein unverantwortlicher Entschluss, oder nicht? Wie kann es sein, dass die Rettung Victorias und ihres Sohnes Oskar nicht die allerhöchste Priorität hat? Andererseits müssen unbedingt die Hintermänner des geplanten Anschlages gefunden werden, bevor es eine Katastrophe mit unzähligen Opfern gibt. Da ist keine Entscheidung schwarz oder weiß, denn immer wird jemand darunter leiden.
Auch für Eva und Jesper wird die Situation nicht einfacher, besonders als Eva bemerkt, dass ihr Vorgesetzter ihr nicht alle nötigen Informationen gibt. Welche Gründe könnte er haben, ihr etwas zu verschweigen und wie weit wird er gehen, um sein Geheimnis für sich zu behalten?
Der Zuschauer weiß lange vor der Sondereinheit, welche Hintergründe es für die Tat gibt und so kann er das Finale erahnen. Das stört den Abschluss der Serie aber nicht wirklich und sollte es zu weiteren Kriminalfällen in Dänemark kommen, wird es sich lohnen, wieder einzuschalten.