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Majestix, der Chef des gallischen Dorfes, ist krank. Miraculix findet schnell heraus, was Majestix fehlt. Seine Leber ist entzündet und er empfiehlt eine Kur in Aquae Calidae, im Arvernerland. Da die Reise dorthin zu einer kulinarischen Feier nach der anderen gerät, erleidet Majestix kurz vor der Ankunft einen schlimmen Anfall und er wird zu härtester Diät und Disziplin verdonnert. Seine Begleiter, Asterix und Obelix, geraten ob ihres Appetits und Lebenswandels in Streit mit den anderen Gästen und werden fortgeschickt. Sie geraten auf der Reise mit einem römischen Gesandten aneinander. Der aber eilt zu Cäsar und berichtet, dass die Arverner keinen Frieden halten.
Cäsar beschließt, einen Triumphzug durch Arvernerland zu unternehmen. Er will auf dem Schild des Vercingetorix, der sich ihm in Alesia unterworfen hatte, durch Gergovia ziehen. Doch das Schild scheint verschwunden. Eine aufgeregte Suche nach dem Schild beginnt und eine Hauptrolle darin spielen Asterix, Obelix und Majestix.
Das elfte Abenteuer der Gallier erschien 1968 in Frankreich und vier Jahre später auch in Deutschland. Kern der Erzählung ist das Arvernerschild, das Schild, das Vercingetorix, Cäsar nach seiner Niederlage vor die Füße warf.
Der historisch verbürgte gallische Arvernerhäuptling, der bei Alesia im Kampf gegen Cäsar unterlag, hatte sechs Jahre zuvor bei Gergovia im Jahre 52 vor Christus gegen Cäsar gewonnen. Sein Name ist der Ursprung der Comicfiguren, die ebenfalls nun auf -ix endeten.
Die Ignoranz der Franzosen ob der Niederlage bei Alesia karikieren Uderzo und Goscinny auf das Köstlichste. So wissen die Gallier nicht einmal mehr, wo "dieses Alesia" liegt, geschweige denn, wo der Schild des Vercingetorix geblieben ist.
Der Text ist ein gelungenes Beispiel für das hohe Niveau der Anspielungen und des leisen Humors, der vor allem Goscinny zu verdanken ist. Auch Uderzo zeigt sich in diesem Album in guter Form, seine Zeichnungen sind detailreich und voller Anspielungen und köstlichster Charaktere.
Die irrwitzigen Wendungen der Geschichte lassen des Öfteren schmunzeln. Die Arverner und ihre etwas der französischen Norm zuwiderlaufende Aussprache werden ebenso aufs Korn genommen, wie ihre Geschäftstüchtigkeit und "Krämerseele". Auch die Besatzer bekommen ihr Fett weg und werden liebenswert-ironisch auf die Schippe genommen. Das am Ende ausgerechnet ein ausgemachter Faulpelz und ein berufsmäßiger Trinker zu den Führern der Römer und der Besatzung bestimmt werden, ist ebenso gelungen wie beziehungsreich, denn diese Region ist wahrlich nicht als aufrührerisch und kämpferisch bekannt. Der Ausspruch Cäsars, nie wieder etwas von Gergovia und den Arvernern hören zu wollen, ist also gerade zu prophetisch - und ironisch - gemeint.
Der Clou der Geschichte ist natürlich der Werdegang des Schildes und sein aktueller Besitzer. Dies wird hier natürlich nicht verraten, ist aber einen Blick in dieses Abenteuer wert. Der Aufbau gleicht fast einem Krimi und ist deutlich stringenter und spannender als bei anderen Alben der Autoren.
Fazit: Das Album "Asterix und der Arvernerschild" ist zweifellos eines der besten Alben aus der Feder von Uderzo und Goscinny. Es sollte in jede Comic-Sammlung aufgenommen werden. Zwar fehlen noch wichtige Charaktere des Dorfes und die erstmals erwähnte Frau von Majestix, Gutemine, erweist sich hier noch als dickliche und wenig ausgearbeitete Figur, aber das Panoptikum an reizenden und lustigen Persönlichkeiten dieses Album ist erfrischend hoch. Und wer einen Blick auf Seite 39 riskiert, erlebt Idefix in einer seiner besten und komischsten Szenen der gesamten Abenteuer-Serie der Gallier. Und vielleicht das einzige Mal in allen 33 Alben knurrt er Obelix wütend an - aber das sollten Sie sich selbst ansehen.