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Ein Krimiautor verliebt sich in sein fiktives Mordopfer und weigert sich nun, sie umbringen zu lassen. Eine Geheimagentin verzweifelt ob ihres unerfahrenen Kollegen, und ein unschuldiges Opfer widriger Umstände schlägt seinen kriminellen Namensvetter mit den eigenen Waffen.
"Mit Schaden wird man witzig", so lautet das Zitat von Mozart, welches am Beginn von Gabian Peters Kurzgeschichtensammlung "Neues Opfer zu verbuchen" steht. Es trifft den Nagel auf den Kopf. Jeder dieser dreißig Mini-Krimis schildert auf durchschnittlich drei Seiten das skurrile Schicksal mehr oder minder erfolgreicher (Klein-)Krimineller und Sonderlinge.
Oft geschieht dies aus der distanzierten Perspektive eines auktorialen Erzählers, der Gedanken und Taten seiner Protagonisten mit einem herrlich trockenen Humor kommentiert. Der klare Schreibstil des Autors tut sein übriges: Die Sätze sind einfach und verständlich gehalten, der Leser muss sich nicht erst mühsam in den Text hineinfinden, sondern kann einfach loslesen. Dies macht das Buch zur idealen Leseunterhaltung für zwischendurch. Es empfiehlt sich sowieso, immer nur zwei bis drei Geschichten am Stück zu lesen, um ihren Stil wirken zu lassen. Da alle Mini-Krimis in diesem Band einen relativ ähnlichen Aufbau haben, würden sie ansonsten auf Dauer langweilig wirken. Dennoch bleibt die Qualität der einzelnen Geschichten angenehm konstant positiv, nur vereinzelt hat man der Eindruck, als ob der Autor die Pointe zu früh gesetzt hätte und nun die Geschichte noch zuende bringen muss.
Fazit: Das Konzept funktioniert! Dank des gelungenen Zusammenspielsvon Kürze und subtilem Humor ist Peter eine Krimisammlung gelungen, die man bedenkenlos für den "kleinen Hunger zwischendurch" empfehlen kann. So eignet sich der Band perfekt für Menschen, die gerade mal ein paar Minuten Zeit haben und sich mit leichter, aber dennoch hintergründiger und schwarzhumoriger Lektüre unterhalten wollen.