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Eine "Warnung" vorweg: Wer auf der Suche ist nach einem Buch über die okkulten Praktiken der Templer, ihren sagenhaften und noch immer unentdeckten Schatz oder die unzähligen Verschwörungstheorien zum Thema, der braucht eigentlich nicht weiter zu lesen. Außer, er interessiert sich auch dafür, was in Bezug auf die Templer wirklich belegbar ist.
Denn das Buch vom Mediävisten Malcolm Barber ist ein Buch voller Fakten. Der Leser wird umfassend über die Templer informiert: Geschichte, Protagonisten, Aufstieg und Fall, Güter, über die Vorbehalte gegen die Templer (die frühen und die späteren), die ordenstechnischen Besonderheiten des Templerordens (als geistliche Ritter) und noch mehr. Aber zum Thema Okkultismus und Verschwörungstheorien gibt es nur ein kurzes Kapitel am Ende des Bandes und dieses dürfte keinem "Fan" wirklich "schmecken".
Das Buch richtet sich ganz klar an ein Fachpublikum oder interessierte Laien. In einem verständlichen Deutsch geschrieben, ist es eine etwas ermüdende Aufzählung von Fakten, die mitunter auch sehr detailliert dargeboten werden. So viele Namen, Orte, Jahreszahlen, Abstammungslinien und so wenig Auflockerung und Illustrationen ...
Wer ein Sachbuch zum Thema sucht, kommt an diesem Werk kaum vorbei. Wer nur mal in die realen Hintergründe reinschnuppern will, dürfte sich überfordert und/oder gelangweilt fühlen. Und wie gesagt, für Esoteriker und Verschwörungsfans ist das Buch ebenfalls ungeeignet. Das Fachpublikum wird dann auch mit umfangreichen Anmerkungen, Literaturhinweisen, Personenregister und Zeittafeln verwöhnt.
Einen Punkt Abzug gibt es für die doch arg trockene Darbietung des Themas. Außerdem fehlt zum Beispiel eine informative Übersicht als Einleitung wie im Buch Die Katharer vom gleichen Autor.