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Edgar Allan Poe: Für die einen Genie, für die anderen ein geisteskranker, lasterhafter Trinker. Wie war er wirklich? Diese Frage versucht das 76minütige Hörbuch zu lösen. Dies gelingt recht gut und ist sogar interessant zu hören.
Die Lebens- und Schaffensgeschichte Poes klingt selbst wie ein Roman: Die Eltern sind arme Schauspieler, ein zur damaligen puritanischen Zeit verpönter Beruf. Der Vater verlässt die Familie als Edgar ein Jahr alt ist, die Mutter stirbt ein Jahr später. Edgar kommt zu einer Pflegefamilie, den Allans. Seine Pflegemutter liebt ihn, sein Pflegevater lehnt ihn ab. Durch Höhen und Tiefen geht Poes Leben, später wird er zum Trinker. Seine Rezensionen, eher Verrisse der Werke anderer Autoren, machen ihn sehr unbeliebt. Die geschmähten Autoren führen eine regelrechte Kampagne gegen ihn, die nach seinem frühen und bis heute nicht ganz geklärten Tod sogar noch stärker wird. Als ob sich das Schicksal persönlich gegen Poe verschrieben hatte hat sein Grab jahrelang keinen Grabstein, weil ein entgleister Zug ihn umgefahren hat
Erst nach seinem Tode und vor allen in Europa erfährt Poe posthume Beachtung und sein Ruf als großer Literat nimmt Gestalt an.
Das Hörbuch richtet sich natürlich an Hörer, die an der persönlichen und künstlerischen Geschichte Poes interessiert sind. Diese wird neutral erzählt, der Hörer kann sich ein eigenes Bild machen. Die Ablehnung durch die Puritaner wirkt aber heutzutage eher "altbacken". Bodo Primus fungiert als Erzähler und Matthias Haase (bekannt als Frodo aus "Der Herr der Ringe") spricht Poe. Dazu kommen noch ein paar "Interviews" und vertonte Stimmen von Kritikern. Das zweiseitige Booklet ist etwas lieblos und erzählt Poes Geschichte in Überblicksform.
Fazit: Eine interessante Art eine Biografie zu vertonen und sicherlich auch für andere Autoren wünschenswert. Der geringe Preis ist ein zusätzlicher Kaufanreiz. Insgesamt für Fans empfehlenswert.