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 Star Doc, Band 2: Star Doc - Der Klon

Serie: Star Doc, Band 2
Autoren: S. L. Viehl
Übersetzer: André Wiesler
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++++-
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Dr. Cherijo Grey Veil Torin ist wirklich nicht vom Glück verfolgt. Da ihr autoritärer Vater ihr Leben auf der Erde bis ins Kleinste vorgeplant hatte, beschloss sie, seine Pläne zu durchkreuzen und ihre chirurgische Arbeit auf einer Multispezies-Kolonie fortzusetzen. Hier verliebte sie sich in den jorenianischen Piloten Kao Torin, der jedoch Opfer einer Epidemie wurde, die die ganze Bevölkerung auszurotten drohte. Kurz danach stellte sich heraus, dass ihr Vater über ihre Fluchtpläne informiert war und sie heimlich sogar unterstützt hatte. Doch nun wollte er wieder, dass sie zurückkehrt. Aus diesem Grund offenbarte er, dass sie ein genmanipulierter Klon ist, was auch für Cherijo überraschend kam. Sie wurde zum nicht vernunftbegabten Wesen erklärt und die Vereinte Liga der Welten beschloss, sie wieder zurück zu ihrem "Besitzer" zu schaffen.

Doch die Jorenianer entführten Cherijo vom Planeten und befinden sich seither mit ihr auf der Flucht vor Söldnerschiffen. Dort wurde sie vom HausClan Torin, dem Clan ihres verstorbenen Ehemannes, adoptiert und gilt seither als vollwertiges Mitglied der Schiffsgemeinschaft. In der medizinischen Abteilung ist sie gerne gesehen und gilt schon bald aufgrund ihres Könnens als potentielle Nachfolgerin für den Posten der Obersten Heilerin. Immer wieder wird das große Schiff von Verfolgern angegriffen, die versuchen, Cherijo Grey Veil zu fassen und zurück zur Erde zu bringen.
Jeder dieser Angriffe fordert Verletzte und Tote, auch unter den Kindern, die an Bord sind. Schon bald fragt sich die Ärztin, ob ihr eigenes Leben ihr wirklich so viel Wert sein darf, dass sie andere dafür in Gefahr bringt. Ihr auf das Schiff gefolgt sind einige Freunde, die sie auf dem Planeten gefunden hat. Da ist zum Beispiel Reever, ein Mensch, von dem sie sich ungewöhnlich angezogen fühlt, der allerdings ein ziemlicher Eisklotz ist, was Gefühle angeht. Ihr Kater Jenner hingegen hat sich sehr mit Alunthri, einem humanoiden intelligenten Katzenwesen angefreundet, das Cherijo immer darauf hinweist, dass es auch mehr als Arbeit im Leben gibt.

Doch als wären Söldnerschiffe, die sie jagen, nicht genug, kommt es auch noch zu verschiedenen Todesfällen auf dem Schiff selbst. Und diejenigen, die mehr darüber herausgefunden haben könnten, sterben bald unter seltsamen Umständen. Scheinbar gibt es einen Verräter auf dem Schiff, der alles daran setzt, dass seine Pläne nicht aufgedeckt werden. Cherijo, die durch die Arbeit auf der Krankenstation schon stark vereinnahmt wird, macht sich auf die Suche nach dem mysteriösen Attentäter, damit ihm nicht noch mehr Personen zum Opfer fallen.

Wie auch schon der erste Teil "Die Seuche" bildet dieser zweite Teil der Serie "Star Doc" eine gelungene Mischung aus verschiedenen Elementen. Im weiträumigen Weltraum begegnen dem Leser unterschiedliche Außerirdische mit jeweils ganz einzigartigen Bräuchen und Verhaltensweisen. Sowohl politische als auch kulturelle Differenzen zwischen verschiedenen Völkern und Kulturen bestimmen den Alltag der Personen, die so weit in das All vorgestoßen sind. Ganz besonders der Beruf der Hauptperson erschwert sich unter diesen Bedingungen, da die verschiedenen Rassen sich medizinisch sehr deutlich voneinander unterscheiden. Hier erlebt der Leser eine Art "Emergency Room", das in der Zukunft liegt. Mit großem Sachverständnis werden schwierige Operationen sogar für den medizinisch unkundigen Leser packend beschrieben. Dabei hilft auch das angehängte Glossar, in dem verwendete Fachwörter für den Laien erklärt werden.

Doch das, was am meisten Spannung bietet, ist natürlich die in diesen Hintergrund gebettete Kriminalgeschichte, die im Verlauf der Geschichte einige unerwartete Wendungen nimmt. Selbst bis zum Ende dieses Romans ahnt der Leser nicht, wer wirklich der Urheber für die Mordfälle an Bord sein könnte. Hinzu kommen noch die Handlungsstränge um Dr. Grey Veil selbst, die eher ihr soziales Umfeld betreffen. Dann gibt es noch überfallene Planeten, die medizinische Hilfe benötigen, drohende Söldnerschiffe und neidische Kollegen, die die Sammlung an Ereignissen komplettieren. Wer jetzt meint, dass dies alles zuviel für einen Roman ist, der hat dieses Buch noch nicht gelesen.

Mir persönlich gefällt dieser zweiter Teil fast noch ein wenig mehr als der erste. Denn obwohl er auf so einem begrenzten Raum wie einem Raumschiff spielt, ist er doch voller spannender Begebenheiten, fremder Außerirdischer und zwischenmenschlicher Probleme, die zusammengefasst ein sehr reales und umfassendes Bild der Erzählwelt geben. Wer Science-Fiction liebt, sollte unbedingt zugreifen, es gibt momentan keine bessere und packendere Serie. Vor allen Dingen kann keine Serie mit solch einer facettenreichen, willensstarken Hauptfigur aufwarten. Einfach genial!

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 01. Januar 2006 | ISBN: 3453521242 | Originaltitel: Beyond Varallan | Preis: 8,95 Euro | 478 Seiten | Sprache: Deutsch

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