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Engel sind die Diener Gottes und haben darum eine ganze Menge an wichtigen Aufgaben zu erfüllen. Aus diesem Grund gibt es auch so viele verschiedene Arten von Engeln und eine so große Anzahl von ihnen im Himmel und auch auf Erden. Von einigen wenigen sind die Namen und ihre ganz speziellen Aufgaben bekannt. Doch um tiefer in die Welt der geflügelten Boten und mit Schwertern bewaffneten himmlischen Geschöpfe und ihrer Widersacher einzutauchen, muss man nur einen Blick in den Bildband von Gerald Axelrod werfen.
In alten Texten, den Apokryphen, die von der Kirche nicht in den Kanon des Alten und Neuen Testamentes aufgenommen worden sind, finden sich viele Textstellen, die Engel erwähnen. Hier findet man die unterschiedlichen Aufgaben der geflügelten Wesen. So gibt es Botenengel, Schutzengel, Wächterengel oder auch Racheengel. Die einzelnen Engel selbst sind in eine strenge Hierarchie eingebunden, in denen die neun Engelschöre eine jeweils unterschiedlich wichtige Funktion einnehmen.
Aber auch von Satan und seinen Heerscharen erzählt dieser Bildband. Die verschiedenen Theorien, wie Satan oder Luzifer die Gunst Gottes verlor, werden hier einzeln erläutert. Seine vier Frauen und deren üblen Machenschaften werden danach genauer vorgestellt. Schwarze Magie und Teufelspakte sind nur wenige der Begleiterscheinungen von Satans Macht.
Am Schluss gibt es noch eine genauere Erklärung, weshalb die früher so weit verbreitete Engelsverehrung stark nachgelassen hat und weshalb sie in unserer jetzigen Zeit wieder am Aufblühen ist.
Doch der wichtigste und bedeutendste Teil dieses Bildbandes sind natürlich die Fotografien. Engelsstatuen und andere Skulpturen wurden mit einem Gespür für Atmosphäre und Dramatik fotografiert. Die Abbildungen wirken in schwarz-weiß wesentlich ausdrucksstärker, als sie es in Farbe je könnten. Durch bedeckten oder wolkenlosen Himmel und unterschiedlichen Schatteneinfall wirken diese Fotografien bedrohlich, friedvoll oder sinnlich. Vielen Bildern ist ein kleiner Text zugeordnet, der die Wirkung der Abbildung unterstützt und sie thematisiert.
Der große Bildband "... als lebten die Engel auf Erden" macht seinem Namen alle Ehre. Durch den thematisch passenden Sachtext über Engel und die vielen Fotografien wird das Thema "Engel" für den Leser präsent und lebendig. Besonders die Abbildungen der vielen Engelsskulpturen von italienischen Friedhöfen sind wunderbar in Szene gesetzt und fügen sich gut in den Text mit ein. So erhält der Leser hier einen wunderbaren Bildband mit vielen schönen Fotografien und gleichzeitig eine systematische Erläuterung der Engel und der Welt, in der sie leben.
Dies ist kein Buch, das man rasch überfliegen kann. Der klar geschriebene Text lädt zum langsamen Lesen ein. Erfreulicherweise bleiben die Informationen frei von jeglichem Kitsch, der oft im Zusammenhang mit Engelbüchern anzutreffen ist, und erläutert klar und verständlich die Informationen, die sich in alten kirchlichen Texten finden lassen. Durch die wundervolle Wirkung der Bilder erhält dieses Buch eine bemerkenswerte Ernsthaftigkeit, die glauben macht, dass die Informationen der Wirklichkeit entsprechen. Es scheint, als wären die abgebildeten Engel inmitten ihrer Bewegungen zu Stein erstarrt und könnten jeden Augenblick wieder zu Leben erwachen.
Ein wirklich bemerkenswertes Buch, das man als Leser immer wieder gerne zur Hand nimmt. Wunderschöne Bilder und ein passender informativer Text ergänzen sich zu einem absolut unverzichtbaren Buch für jeden Engelbegeisterten. Ich selbst habe mich sofort in die herrlichen Bilder verliebt. Durch die schöne gebundene Gestaltung ist es auch ein gutes Geschenk für liebe Freunde.