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 Doktor Schlüsselbart

Autoren: Jürgen Then
Illustratoren: Victor Boden
Verlag: Zoch

Cover
Gesamt ++++-
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Als Doktor Schlüsselbart nach Hause kommt, muss er erschreckt feststellen, dass er den Zauberspruch vergessen hat, mit dem er alle Türen seines Hauses öffnen kann. Da kann nur ein Zaubertrank helfen, der sein Gedächtnis wieder auffrischt. Dummerweise sind die dafür benötigten Elixiere quer über sein Haus verstreut. Zum Glück besitzt er noch ein paar alte Säckchen mit Schlüsseln, mit deren Hilfe die Spieler an die benötigten Zutaten gelangen können.

Der große Spielplan bildet die Zauberburg von Doktor Schlüsselbart ab. Auf ihm sind die einzelnen Räume abgebildet und die notwendigen Schlüsselformen, um die Türen zu öffnen. Für diese Felder benötigt man immer das exakt genauso geformte Gegenstück der Schlüssel, die es in den Farben gelb, blau, grün, braun und rosa gibt. Diese befinden sich in jeweils einem der gleichfarbigen Säckchen. Vier hölzerne Elixierfläschchen können quer über den Spielplan verteilt werden. Wo sie stehen sollen, entscheiden die dreizehn Zimmerkarten. Damit auch jeder Spieler weiß, welche Elixierflasche er suchen muss, gibt es die zwanzig Elixierkarten. Die wichtigste Figur ist natürlich Doktor Schlüsselbart, der mit Bart und Hut liebevoll aus Holz gefertigt wurde.

Am Anfang des Spieles wird Doktor Schlüsselbart in die Eingangshalle gestellt. Die Zimmerkarten werden gemischt und vier davon werden sofort gezogen. Sie entscheiden, wohin die vier Elixierfläschchen gestellt werden. Jeder Spieler entscheidet sich für einen farbigen Beutel mit Schlüsseln. Dann zieht jeder noch eine Karte von den Elixierkarten und blickt sie sich verdeckt an. Das darauf abgebildete farbige Fläschchen ist es, das der jeweilige Spieler suchen muss. Hier gilt es, den kürzesten Weg zu dem betreffenden Fläschchen zu wählen und darauf zu achten, welche Schlüssel man benötigt, um durch die betreffenden Türen zu gelangen. Wenn alle ihren Weg ausgekundschaftet haben, ruft ein Spieler, dass es losgeht, und alle suchen gleichzeitig nach dem Schlüssel für die Tür, durch die Doktor Schlüsselbart als nächstes gehen soll. Dabei darf man nur mit den Fingern im Sack nach dem richtigen Schlüssel suchen und auf keinen Fall hineinsehen. Meint man, man hat den richtigen Schlüssel erwischt, legt man ihn auf den Tisch. Wer als erster einen der Schlüssel gefunden hat, die zu einem der benachbarten Räume führen, darf Schlüsselbart bewegen. Danach werden alle Schlüssel wieder in die Säckchen gelegt und die Suche kann weitergehen.
Gelangt Doktor Schlüsselbart durch einen solchen Spielzug in ein Zimmer, in dem ein Fläschchen steht, gibt es zwei Möglichkeiten. Hat es die Farbe, die derjenige benötigt, der die Spielfigur in das Zimmer bewegt hat, dann legt dieser Spieler seine Elixierkarte offen hin und zieht eine neue, nach der er nun suchen muss. Nun wird aber das gefundene Fläschchen an einen neuen Ort versetzt, indem man eine neue Zimmerkarte zieht. Ist das Fläschchen nicht dasjenige, dass der Spieler gesucht hat, der mit der Figur ziehen durfte, dann wird es ebenfalls an einen anderen Platz versetzt. Danach werden wie gehabt die Schlüssel in die Säckchen gelegt und nach neuen Schlüsseln gesucht. Gewonnen hat derjenige, der vier Elixierkarten vor sich aufgedeckt liegen hat. Meist liegt die Spieldauer bei einer halben Stunde. Je mehr Mitspieler es gibt, desto länger können sich Spielrunden aber hinziehen.

Dieses Spiel ist etwas für feinfühlige Spieler. Unter Zeitdruck muss hier das Tastgefühl trainiert werden, denn die einzelnen Schlüssel sind gar nicht so leicht zu unterscheiden. Dabei kann natürlich im Eifer des Gefechts nicht immer darauf geachtet werden, ob jemand anders mogelt. Dadurch, dass jeder Spieler meist ein anderes Fläschchen als alle anderen sucht, gibt es manchmal richtige Revierkämpfe, in denen die Figur lediglich zwischen zwei Zimmern hin und her gezogen wird. Die Tatsache, dass die Elixiere, sobald die Figur dorthin gekommen ist, wieder neu versetzt werden, gestaltet die Suche schwierig. Denn es kommt nicht nur darauf an, dass sich Doktor Schlüsselbart in die richtige Richtung bewegt, sondern auch darauf, dass man als erster den Schlüssel zu dem Zimmer mit dem Fläschchen findet. Der farbige Spielplan und die hübschen Holzfiguren sind sehr schön gestaltet und auf die Optik von jüngeren Kindern zugeschnitten. Erwachsene können ohne Probleme auch mitspielen, da sie bald merken, dass die Kinder oft viel schneller und besser im Tasten sind als sie selbst.

"Doktor Schlüsselbart" ist ein schön gestaltetes Brettspiel für Kinder. Die bunten Farben sind sehr ansprechend und die Materialien so robust gemacht, dass sie auch häufigeres Spielen überstehen. Spielerisch wird das Tastvermögen der Kinder trainiert, die sich gegenseitig natürlich übertrumpfen wollen. Sehr viel Unmut kommt auf, wenn eines der Kinder schummelt, aber das ist etwas, was man in kaum einem Spiel verhindern kann. Ansonsten ist dies ein wirklich tolles Spiel, das viel Spaß macht.

Daniela Hanisch



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