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Als die Sachsen in Britannien einfallen, ist die Zeit des Friedens endgültig vorbei. Diejenigen, die es als erstes trifft, sind die einfachen Dörfer und die verstreut liegenden Bauernhöfe. Auch Gwydions Familie wird von den Sachsen angegriffen, die das Vieh schlachten, seine Eltern morden und seine Schwester schänden wollen. Doch die Familie flüchtet sich in den Wald und gemeinsam mit der unerwarteten Hilfe des Ritters Humbert von Llanwick können sie wenigstens ihre eigene Haut retten. Nach diesem Angriff steht für Gwydion, der ohnehin nur Gwyn genannt wird, fest, dass er ein Ritter werden möchte. Zuhause würde er ohnehin nur zur Last fallen, da es nach dem Überfall keine Schweine mehr gibt, die er hüten kann. Also schleicht er sich bei Nacht davon und macht sich auf die Suche nach dem Ritter.
Diesen findet er auch bald wieder und bittet ihn darum, sein Knappe zu werden. Humbert von Llanwick willigt ein, ihn wenigstens bis nach Camelot zu begleiten. Doch in der darauf folgenden Nacht wird der Ritter von finsteren Gestalten gefangen genommen und verschleppt. Verzweifelt macht sich Gwyn mit dem Pferd des Ritters auf dem Weg nach Camelot, um Hilfe zu holen. Mit einer List gelangt er in die große Festung und wird, wie es sein Traum gewesen ist, auch als Knappe angenommen.
Allerdings nimmt niemand seine Bitten ernst, loszueilen und Humbert zu befreien. Allem Anschein nach ist dieser Ritter auf Camelot nicht besonders wohl gelitten. Als Gwyn jedoch von dem Zeichen der Männer erzählt, dass sie auf der Brust trugen, wird Artus neugierig. Denn dies ist das Zeichen von Mordred, seinem Sohn, den alle seit über zehn Jahren für tot halten. Und was hat es damit auf sich, dass Merlin, der Ratgeber des Königs, ihm rät sein Amulett mit dem Einhorn niemandem auf Camelot zu zeigen? Könnte das mit den Visionen zu tun haben, die Gwyn in letzter Zeit plagen?
Die Artussage bietet eine Vielzahl an spannenden Themen für Jugendliche. Viele träumen davon, selbst einmal ein Ritter in schimmernder Rüstung sein zu können. Für die Hauptperson dieses Buches scheint der Traum in Erfüllung zu gehen. Dies ist der erste Teil einer Trilogie, die sich um den ehemaligen Bauernjungen Gwydion dreht, dem das Schicksal eine besondere Bedeutung zugedacht hat. Gemeinsam mit ihm erleben wir den Zerfall des einst so strahlenden Camelots und seiner Tafelrunde. Denn auch die Ritter haben zwar stets noch das Gute im Sinn, doch gehen manchmal sehr verschlungene Pfade, um es zu erreichen. Eine gute Aufbereitung eines altbekannten Stoffes, der durch seine Erzählart trotzdem Neues bietet. Die Figuren wirken allesamt lebendig und die Erzählung selbst ist spannend und fesselnd.
Dennoch hat dieses Buch einen recht großen Fehler. So schön es auch von außen wirkt, hält das Innere jedoch nicht, was es verspricht. Die Bindung ist viel zu mangelhaft, so dass sich die gebundenen Seiten selbst beim normalen Umblättern lockern. Man braucht es nur ein paar Mal durchzulesen, was bei dieser guten Geschichte sicher auch geschehen wird, um bald eine Sammlung loser Blätter zu erhalten. Das verdirbt den Spaß an dieser ansonsten wirklich guten Geschichte.
Für alle Jugendlichen, die selbst gerne einmal das Schwert schwingen wollten und sich lesend dieser Passion ergeben möchten, ist dieses Jugendbuch genau das richtige. Eine packende Geschichte nimmt hier ihren Anfang, die in zwei weiteren Bänden fortgesetzt wird. Nur sollte man mit diesem Buch sehr sorgfältig umgehen, da die Bindung nur wenig strapazierbar ist.