Monty Python - dieser Begriff steht für eine Bandbreite von brachialem Klamauk bis hin zu intelligentem Wortwitz. Er steht für britischen, trockenen Humor, für verrückte Einfälle, schräge Dialoge und sechs Männer, die sich voll und ganz der komischen Unterhaltung verschrieben haben: Graham Chapman, John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones und Michael Palin. Das irre Sextett, das sich über die Colleges in Oxford und Cambridge und später über die Arbeit im Fernsehen kennen gelernt hatte, schloss sich 1969 endgültig zusammen und gründete "Monty Python". Zwischen 1969 und 1974 strahlte BBC die aus Sketchen bestehende Serie "Monty Python’s Flying Circus" aus, die schnell einen festen Fankreis fand und zu der britischen Kultserie überhaupt avancierte.

"Monty Python’s Wunderbare Welt der Schwerkraft" - im Original "And Now for Something Completely Different" aufgrund eines ständig wiederholten Gags im Film - als erster Spielfilm der britischen Truppe fasst nun die besten, skurrilsten und verrücktesten Sketche der Serie, genauer gesagt der ersten beiden Staffeln, zusammen in einem bunten Sammelsurium. So kann man die Python’s beim Selbstverteidigungskurs gegen mit Obst bewaffnete Männer bestaunen, man ist dabei, wenn die "Hell’s Nannys" die Gegend unsicherer machen als jede Hell’s-Angels-Bande; der scheintote Papagei - er ruht sich nur aus -, der im Tiergeschäft umgetauscht werden soll, darf genauso wenig fehlen wie der witzigste und deswegen tödlichste Witz der Welt, den man im Zweiten Weltkrieg gegen die Deutschen einzusetzen gedenkt, oder der bekannte Holzfäller-Song, der die Riege der Forstarbeiter in ein ganz neues Licht rückt. Selbstverständlich wird dem Zuschauer nicht die Olympiade der Idioten vorenthalten, bei der es eigentlich nur Verlierer geben kann. Ob Mäuse-Xylophon, Auto-Zahnpasta oder doppelte Bergbesteigung, die Python’s kennen keine Grenzen, wenn es darum geht, ihre närrischen bis genialen Ideen darzustellen. Alle sechs schlüpfen dabei in stets andere Rollen: Frauen, Babys, Großmütter, fiese Wörterbuchübersetzer, Milchmänner, Tierverkäufer, die Liste lässt sich ein gutes Stück weiterführen. Perfekt füllen die Python’s, denen ein neues Kostüm bereits ausreicht, um eine völlig andere Person darzustellen, ihre Rollen aus.

Verbunden sind die Sketche untereinander mit dem bereits erwähnten Running Gag; ein Moderator, gespielt von John Cleese, sitzt in den denkbar unmöglichsten Szenarien an seinem Schreibtisch und leitet zu einem gänzlich anderen Thema über. Überleitungen werden oftmals durch groteske Schnitttechnik-Animationen gemacht, die von Terry Gilliam stammen und die ebenso Stilmittel in "Monty Python’s Flying Circus" waren. In etwa 85 Minuten Laufzeit werden Dutzende Sketche präsentiert, die eine Lachattacke nach der anderen auslösen - wenn man denn ein Faible für diese Art des Humors hat. Die Python’s haben eine ganz eigene Art der Komik entwickelt, die stark vom britischen Humor beeinflusst ist, in ihrer Skurrilität und ihrem überbordenden Ideenreichtum aber unvergleichlich ist. Mit Hang zum Zynischen, Trockenen und Grotesken, fernab vom üblichen seichten Schenkelklopferhumor strotzen die Sketche nur so vor Kreativität und einem harmonischen Zusammenspiel.

Nicht jedem liegt Monty Python’s Ausnahmeart des Humors, der sich in Filmen wie "Das Leben des Brian" und "Die Ritter der Kokosnuss" fortsetzt. Dennoch sollte man sich auf das Abenteuer Monty Python einlassen. Wem es gefällt, der wird einen wahnsinnigen Spaß mit "Monty Python’s Wunderbare Welt der Schwerkraft" haben und die DVD nicht nur einmal sehen. Besonders empfehlenswert ist natürlich die Originalversion - optional mit deutschen Untertiteln. Diese Version, also das englische Original mit Untertiteln, war übrigens die erste, wie deutsche Zuschauer 1972 die britische Kultserie zu sehen bekamen.

An Extras gibt es derweil nicht viel zu bestaunen; Trailer und eine Fotogalerie sind alles, was dem Zuschauer außer dem Hauptfilm zur Verfügung steht.