315 Seiten weist der Taschenbuchroman "Früchte voll Bitterkeit" aus dem Battletech-Universum auf, der sich mit Geschehnissen auf Tamarind bezieht.

Tamarind in der Liga Freier Welten ist im Grunde ein politisch uninteressanter Planet. Dort jedoch lebt der Großvater von Brion Marik. Das gute Klima Tamarinds soll seinen schlechten Gesundheitszustand positiv unterstützen, dennoch ist absehbar, dass er sterben wird. Brion Marik schickt seinen Sohn inkognito und nur in Begleitung einer Truppeninspektorin nach Tamarind, damit sich Urgroßvater und Urgroßenkel noch einmal sehen.
Zu dieser Zeit erhebt sich eine fanatische religiöse Gruppierung aus dem Dunkeln. Die Schläfer bringen die Funkstationen von Tamarind in ihre Gewalt, so dass eine Warnung an das Sprungschiff von Mariks Sohn beispielsweise nicht möglich ist.
Ein paar Leute aus der überwältigten Garnison von Tamarind jedoch können fliehen und treffen schließlich auf ein paar Jugendliche, die in BattleMechs vernarrt sind. Gemeinsam bauen sie einen Mech zusammen und bieten der feindlichen Untergrundorganisation die Stirn ...

Der Aufbau des Romans ist grundsätzlich okay. Das Buch lässt sich flüssig lesen und unterhält, allerdings weist der Roman auch viele Mängel auf.
Obwohl in zahlreiche Kapitel unterteilt, lässt sich deutlich der klassische Aufbau von Einleitung, Hauptteil und Schluss erkennen. Während die Einleitung recht lang geraten ist und zahlreiche Personen einführt, die nicht alle später namentlich noch von Relevanz sind, lässt der Hauptteil ein wenig an Spannung vermissen, was sich letztlich natürlich auch auf den Schluss des Ganzen auswirkt.

BattleTech ist ein futuristisches Spiel, bei dem vor allem Kämpfe zwischen BattleMechs im Vordergrund stehen. Wo andere Romane genau diesen Aspekt allerdings bis zum Exzess beschreiben, lässt der vorliegende Roman genau solche Kämpfe vermissen und stellt sie sehr in den Hintergrund, was für Freunde von Mech-Beschreibungen und Mech-Kämpfen sehr ernüchternd sein dürfte.
Leider gleicht der Roman diesen Mangel allerdings nicht durch eine spannende und vornehmlich politisch orientierte Geschichte aus. Geflohene der Garnison und ein paar Jugendliche bauen zusammen einen Mech und besiegen die gesamte feindliche Organisation, nachdem diese zunächst gut geplant Tamarind unter ihre Kontrolle brachten - sehr heroisch, ja, aber realistisch? Nein, kein Stück.

Die vorgenannten Punkte trüben den Lesespass von "Früchte voll Bitterkeit" deutlich, so dass der Roman sich nicht ganz im Mittelfeld der BattleTech-Romane halten kann.
Am positivsten wirkt das zehnseitige Glossar am Ende des Buches sowie die atmosphärischen fiktiven Zitate als Kapiteleinleitungen, der Rest ist letztlich wirklich nur etwas für unerschrockene Fans des BattleTech-Universums.


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