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Klaus Beckera ist ein einfacher Fischer des 14. Jahrhunderts und fischt für seinen Vogt, der ihm eine kleine Hütte an der Küste von Saßnitz gibt. Doch genau wie jeder andere ist auch Klaus Beckera dem Gutdüngen seines Herren unterworfen, welcher ihm eine Frau aufzwingt. Diese wurde von einem Adligen geschwängert und erfährt durch ihren Mann, was es heißt, ignoriert zu werden, denn dieser wollte keine Frau und behandelt sie wie eine zusätzliche Last. Als der Fischer jedoch eines Tages beinahe ertrinkt, rettet Hilda, seine Frau, ihn und bringt ihn wieder an Land. Kurz danach ist auch ihre Niederkunft und ein Junge erblickt das Licht der Welt. Zur Anerkennung des Jungen, nennt ihn Klaus ebenfalls Klaus Beckera. Als junger Bursche schon wagt es Klaus Beckera, sich gegen die Mönche des nahen Klosters aufzulehnen und die fürstlichen Dänen in Verblüffung zu versetzen, weil er sich als armer unwichtiger Mensch gegen sie auflehnt, als einer der ihren seine Freundin und Nachbarin verletzt. Einige Zeit später entdeckt er auf einem seiner Fischertouren eine Höhle, in der sich Heino Wichmann aufhält, welcher sich als Kind einer armen Familie ausgibt und sich in die Familie eingliedert. Jedoch stößt Klaus auf immer mehr Widersprüche wie zum Beispiel das Wissen des kleinen Blonden im Umgang mit Gewürzen aus Paris und Wien. Und nach längerer Zeit sammelt er seinen Mut und stellt Heino, welcher Mittlerweile zu seinem Gefährten geworden war, zur Rede. Dabei gesteht Heino, dass er ein Magister sei.
Um Klaus klarzumachen, wie sich die Welt ist, geht Heino mit ihm zu einer Hinrichtung und mehreren städtischen Veranstaltungen, an denen sich die armen Menschen begeisterten. Doch Klaus widerte das Verhalten der anderen an und verfolgte weiter seine idealistischen Ziele, welche die Freiheit der Unterdrückten und Armen beinhalteten. In einer zwielichtigen Absteige retten die Heino und Klaus eine Juden vor dem Hass der anderen Mitmenschen und die Gruppe, die sich zu dem Zeitpunkt in der Absteige befindet, entschließt sich unter wilden Rufen, sich dem Freibeuter Gödeke Michael anzuschließen, welcher die Reichen ausraubte und dies den Armen Leuten gab. Heino und Klaus gehen jeodch nach Hause. Doch immer öfters beobachtet Klaus Heino, dem anscheinend eine innere Qual das Leben erschwert.
Eines Tages muss er erschrocken mit ansehen, wie ein Jäger sich an seiner Sandkastenfreundin vergreifen will, da er ihr Geld geliehen hatte, um die Schulden beim Vogt zu bezahlen und er befreit das Mädchen aus seiner Umarmung. Doch der Jäger lässt die beiden Armen jagen und Klaus Freundin kommt dabei ums Leben. Um mit seinem Leben davonzukommen, springt er in die See und schwimmt zu Heino, welcher auf der See fischte. Heino führte Klaus zu dem Boot von Gödeke Michael, wo Heino schon bekannt ist.
Gemeinsam kämpfen sie dann als Freibeuter für die Gerechtigkeit und versuchen die Adligen zu stürzen und den Armen helfend unter die Arme zu greifen...
Das Cover des Buches zeigt ein schönes Segelschiff wie es im Mittelalter üblich war und verspricht stumm ein ereignisreiches und spannendes Buch. Jedoch wird diese Hoffnung schon auf den ersten Seiten des Buches zunichte gemacht. Georg Engel hat einen sehr ausgeprägten Hang dazu, in diesem Buch der Natur und allen Gegenständen Leben einzuhauchen und beschreibt sehr ausführlich jedes kleinste Detail. Leider fallen darunter auch Details, die nicht zu der Handlung dazu gehören und eher verwirrend sind. Wenn man sich in die Sprache hineingefunden hat und ein bisschen die Zusammenhänge gefunden hat, wird man durch einen Abschnitt wieder herausgerissen und das neue Kapitel beginnt um Jahre später. Dadurch kommt man leider in keinen richtigen Lesefluss und das Buch erscheint einem ewig lange.
Sehr schön dagegen ist die alte Sprache, die Georg Engel sehr eindrucksvoll in den Reden der Einzelnen zum Ausdruck bringt. Genauso zeigt er allein durch die Sprachgestaltung der einzelnen Charaktere die Ränge in der Gesellschaft auf und beherrscht die alte bäuerliche Sprache und Lebensart bis hin zum hochnäsigem Fürsten, welcher seine Sätze ausgestaltet und mit Methapern schmückt, um einen einfachen Satz hinter einem Vortrag zu verbergen.
Insgesamt kann man sagen, dass es ein sprachlich anspruchsvolles Buch ist, welches das Leben der Legende Klaus Störtebeker aufzeigt. Zur reinen Unterhaltung ist es leider weniger geeignet, sondern eher zur Ergänzung des Wissens, das man über den Freibeuter des Mittelalters hat.