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Flavius ist ein Fischerjunge. Jeden Tag fährt er hinaus aufs Meer und verkauft dann später seinen Fang auf dem Markt. Er wohnt alleine in einer Hütte im Dorf. Sein Vater ist vor einigen Jahren nicht mehr vom Fischen zurückgekehrt und kurze Zeit später ist seine Mutter an einer schweren Krankheit gestorben. So wurde er bis vor kurzem von seinem Großvater aufgezogen, der sehr viel Liebe in die Erziehung seines Enkels steckte. Doch auch FlaviusÂ’ Großvater ist gestorben und nun muss er alleine für seinen Lebensunterhalt aufkommen.
Aber sein Großvater gab ihm noch viele Geschichten von dem Leuchtturm, der draußen an den Klippen steht, mit. Er behauptete immer, der Leuchtturm hätte zu ihm gesprochen und ihm viele Weisheiten zugeflüstert. Deshalb steigt Flavius eines Tages in sein Fischerboot und macht sich auf den Weg zum Leuchtturm. Und tatsächlich beginnt dieser mit dem Jungen zu sprechen. Von da an fährt Flavius jeden Tag dorthin. Immer nach vollendeter Arbeit segelt er mit seinem Boot zu den Klippen und führt tiefsinnige Gespräche mit seinem neuen Freund, dem Leuchtturm. Dieser erzählt ihm von der Zukunft, vom Glück und den Plänen, die jeder Mensch macht. Mit der Zeit lernt Flavius so, immer mehr sein Leben selbst zu bestimmen, und bricht eines Tages zu einer Reise auf, auf die ihm der Leuchtturm nicht mehr folgen kann.
"Flavius und der Leuchtturm, der sprechen konnte" ist eine Geschichte ähnlich wie "Der kleine Prinz" oder "Die Möwe Jonathan". Verpackt in eine besinnliche Erzählung möchte sie dem Leser wichtige Weisheiten mit auf den Weg geben. Leider bleibt es aber auch bei diesem Vorsatz. In keiner Weise wird der Leser von den großen Weisheiten dieses Buches berührt. Der Fischerjunge und der Leuchtturm sprechen so gekünstelt, dass die Geschichte sehr konstruiert wirkt. Die Versuche, durch eine gehobene Sprache und einen ungewohnten Satzbau den Weisheiten Tiefe und Bedeutung zu verleihen, führen lediglich dazu, dass alle Gespräche sehr pathetisch und gekünstelt wirken. Zumal der Autor selbst immer zwischendurch von seiner Erzählweise abweicht und sich zeitweise sehr flapsig ausdrückt.
Dieses Buch versucht an den Erfolg anderer philosophischer Geschichten anzuknüpfen. Jedoch scheitert es dabei sehr kläglich. Die Weisheiten, die es vermitteln möchte, sind ja alle schön und gut, allerdings ist die darum gekleisterte Geschichte ziemlich dürftig. Vielleicht gibt es ja Leser, die mit dieser Geschichte glücklich werden können. Aber ich denke, die Mehrheit wird dieses Buch nach wenigen Seiten weglegen und schnell wieder vergessen.