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Die Süßigkeiten, vor allem die Schokolade, sind Willy Wonkas Passion. In seiner Schokoladenfabrik werden die wundersamsten und köstlichsten Leckereien des ganzen Landes, vielleicht sogar der ganzen Welt, hergestellt. Aber andere Schokoladenfabrikanten sind neidisch auf Wonkas Erfolg. Und so spionieren sie ihn aus, klauen seine Ideen und machen ihm solche Konkurrenz, dass er nicht mehr länger allein auf dem Schokoladenthron sitzt. Wütend darüber entlässt Wonka alle seine Mitarbeiter und schließt die Tore der Fabrik, um sein Werk vor allem und jedem abzuschirmen.
Fünfzehn Jahre später macht der Schokoladenmagnat erstmals wieder von sich reden: In fünf Tafeln seiner Schokolade hat Wonka "Goldene Tickets" versteckt, mit denen fünf Kinder Zugang in seine Fabrik bekommen sollen. Neben einer Besichtigung winkt ein weiteres Gewinnspiel, dessen Hauptpreis zwar noch geheim ist, aber großartig sein soll.
Der kleine Charlie, der mit seinen Eltern und Großeltern in einer baufälligen Hütte im Schatten der geheimnisvollen Schokoladenfabrik lebt, wünscht sich sehr, die Fabrik besichtigen zu dürfen.
Tatsächlich ist das Glück dem netten Jungen hold, und er findet eines der Tickets in einer Schokoladentafel. Als Begleiter nimmt er seinen Großvater Joe mit, der damals in der Fabrik als Arbeiter eingestellt war. Gemeinsam mit vier weiteren Kindern und deren Begleitpersonen macht er sich auf, die Fabrik zu entdecken - und den mysteriösen Willy Wonka.
Auf dem bizarren, aufregenden und unheimlichen Weg durch die riesige, wundersame Schokoladenfabrik lernt Charlie die anderen Kinder und Wonka besser kennen. Nicht alles hier ist so zuckersüß und schokoladig niedlich, wie es zunächst den Anschein hat
und die Kinder müssen einen hohen Preis für den Gewinn des Sonderpreises zahlen.
Nach Roald Dahls Kinderbuchklassiker "Charlie und die Schokoladenfabrik" von 1964 entstand dieser optische Leckerbissen von Tim Burton und stellt damit bereits die zweite Verfilmung des Stoffes nach Mel Stuarts "Willy Wonka & the Chocolate Factory" von 1971 mit Gene Wilder in der Rolle des Willy Wonka dar.
Dahls wunderbarer Sinn für - manchmal recht schwarzen - Humor spiegelt sich in Burtons Adaption vielleicht nicht so stark wider wie in der Verfilmung von 1971, steht dem Vorgänger optisch jedoch in nichts nach. Der Zuschauer taucht im wahrsten Sinne des Wortes ein in süße Bilder und erfreut sich an einem bis zum Kitsch ausartenden, hinreißenden Setdesign, bei dem ein teilweise echter Schokoladenwasserfall ebenso wenig fehlen darf wie bunte Farben, wie sie einem aus jedem Süßigkeitenregal im Supermarkt entgegenlachen. Die Musik stammt von Burtons Hauskomponist Danny Elfman, der wie immer tolle Songs und passende Melodien einbringt.
Mit seinem gewohnten Hang zum Skurrilen inszeniert Burton die Geschichte von dem kleinen Jungen Charlie und dem seltsamen Willy Wonka, den Johnny Depp auf bizarre und höchst unterhaltsame Art und Weise verkörpert. Beliebte Stars wie Helena Bonham Carter und Christopher Lee besetzen kleinere Nebenrollen; die übrigen Schauspieler wie der junge Freddie Highmore mögen weniger bekannt sein, was ihre Leistung aber in keiner Weise schmälert. Regelrecht ins Herz schließt man David Kelly, der Charlies Großvater auf eine absolut liebenswerte und bezaubernde Art spielt und einen fast naiveren Eindruck als sein Enkel macht.
Tricktechnisch liefert der Film alles vom Feinsten; die kleinwüchsigen Arbeiter der Fabrik, die Umpa-Lumpas, wurden alle von dem Schauspieler Deep Roy dargestellt. Jede Szene, in der die kleinen eifrigen Helfer auftauchten, musste so oft gedreht werden, wie Umpa-Lumpas auftauchten, Roy nahm dabei stets eine andere Position ein. Später verschmolzen all diese Szenen zu einer einzigen, was zu einem optisch bemerkenswerten Ergebnis kommt.
Aber es sind nicht nur der Humor und die Effekte, die diesen Film zu einem sehenswerten machen. Die märchenhafte Atmosphäre weicht keinen Moment, die Konzeption ist linear und konsequent durchgezogen. Dass auch in einem Märchen unheimliche Dinge vor sich gehen, weiß man, und so verwundern die bizarren und manchmal ziemlich gruseligen Geschehnisse nicht wirklich. Die ganz Kleinen werden sich das eine oder andere Mal vielleicht ängstigen, aber die größeren Kinder und jung gebliebene Erwachsene werden einen Riesenspaß bei "Charlie und die Schokoladenfabrik" haben.
Die besprochene 2-Disc-Edition wartet zudem mit einem üppigen Bonusmaterial auf, das einen tiefen Einblick in die Dreharbeiten gibt, technische Details vorstellt, auf die Tricktechniken eingeht, Informationen zu Roald Dahl als Schöpfer Wonkas und der Schokoladenfabrik liefert, zu interaktiven Spielen einlädt und noch einiges mehr.