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Das Warhammer-Fantasy-Rollenspiel bekommt zum Grundregelwerk die erste Erweiterung, ein Monsterbuch, hier Bestiarium genannt. Und dieses "Kompendium redlicher und garstiger Kreaturen" ist angefüllt mit den Schrecken des Chaos, aber auch mit den Verbündeten, den magischen Geschöpfen und den ganz besonderen Reittieren.
Der Aufbau ist einfach und sehr sinnvoll, wenn er auch immer ein bisschen zum Blättern zwingt. Es gibt zwei große Bereiche: ein Teil, der Beschreibungen und Gerüchte liefert, das, was die einfachen Spielercharaktere eventuell gehört haben können, das, was die Gelehrten unter den Spielercharakteren wissen können. Diese Beschreibungen sind fiktiven Quellen zugeordnet, es gibt bei vielen sogar Zitate, die von den Kreaturen selbst kommen. Diese Berichte und Zitate sind sehr atmosphärisch, haben teilweise den klassisch blutrünstigen Warhammer-Humor und sind selten langatmig. Die Wesen sind dabei auch noch nach Themengebieten geordnet. Erst die Chaoskultisten, -krieger und -dämonen, dann alle Sorten von Grünhäuten, die magischen Wesen des Waldes, Skaven und andere Rattenwesen, unter "Briganten und Bestien" gibt es die sonstigen Kreaturen, die sich sonst nicht einordnen lassen, und als letztes kommen die lebenden Toten, von Vampiren, Zombies und Skeletten bis zu Ghulen, von denen keiner weiß, ob sie wirklich untot sind oder einfach nur gern Menschenfleisch fressen.
Bei fast allen Wesen gibt es durchaus aufschlussreiche Bilder, wenn auch bei denen manchmal die Atmosphäre vor der Information Vorrang hat. Aber die Wesen, deren Bilder im ersten Teil fehlen, haben ja teilweise noch Illustrationen im zweiten Teil. Da gibt es nämlich die klassischen Spielleiterinfos, die technischen Werte samt Verbesserungstabelle, aber auch genauere und sachlichere Informationen über das Wo und Wie der verschiedenen Kreaturen. Zu den Beschreibungen und Profiltabellen kommen noch Sonderregeln, die fast jede Kreaturenart noch hat. Das ist einigermaßen übersichtlich und ziemlich nüchtern, ungewohnt nüchtern fürs Warhammer-Rollenspiel. Dazu gibt es natürlich auch Antworten auf die wichtige Frage: Können meine Spieler da überhaupt mit fertig werden?
Insgesamt ein schön gemachtes Kompendium, toller Druck, viele fast durchgehend schöne Illustrationen und mit den vielen atmosphärischen Beschreibungen auch sehr lesenswert, das ist nicht einfach nur eine Sammlung spieltechnischer Werte. Trotz dieser Wertigkeit sind knapp dreißig Euro für 135 Seiten kein Pappenstiel, andererseits ist das Buch ein Muss für jeden, der sich am Warhammer-Fantasy-Rollenspiel versuchen will.