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Peter Carenza, der ehemalige Priester aus New York, ist zum Papst Peter II. gekürt worden. Aufgrund der jüngsten Vergangenheit sahen die Kardinäle in ihm den rechtmäßigen Anwärter auf den Thron Petri.
Doch Peter hat sich verändert. Er ist launisch geworden, leidet unter Verfolgungsangst, Kontrollwahn und ist getrieben von einer schier unstillbaren Machtgier. Eines Tages entdeckt der amerikanische Pontifex in den Geheimarchiven einen Hinweis auf die "Sieben Siegel". Die spärlichen Hinweise ziehen ihn immer weiter in seinen Bann, und er beginnt zu verstehen, dass das Geheimnis um die "Sieben Siegel" seine Macht bedroht. Er fängt an, sich von Gott abzukehren und seine göttlichen Kräfte zu missbrauchen, um die "Sieben Siegel" zu zerstören.
Diese Veränderung bleibt auch seinen ehemaligen Mitstreitern nicht verborgen und es formiert sich der Widerstand gegen den jungen Papst, der mit seiner legeren Politik die Kirche in ihre Grundfesten erschüttert. Allen voran versuchen die Widersacher des Papstes, die Siegel zu sammeln und zu beschützen, denn sie sind entscheidend in der Frage, ob die Welt weiter bestehen oder untergehen wird.
Die Handlungen, welche in
"Das Blut des Lammes" begonnen haben, werden im vorliegenden Roman sehr gut weitergeführt und zu einem recht rasanten Ende gebracht. Der Autor versteht es auch hier, die Charaktere interagieren zu lassen, ihnen noch mehr Persönlichkeit zu verleihen und neue Personen einzubauen. Allein schon die Arbeit mit den "Sieben Siegeln" zeigt, wie sehr sich der Autor bemüht, eine spannende Geschichte zu präsentieren. Auch der Mittelpunkt, um den sich alles dreht, ist nicht irgendeiner. Es geht schlicht und ergreifend um den Fortbestand der Erde, um das Seelenheil eines jeden einzelnen Menschen. Obwohl das Ziel, die Rettung der Welt, recht hochgesteckt und bei weitem nicht neu ist, gelingt es Monteleone, die Gegebenheiten klar und deutlich zu formulieren, ohne dabei zu sehr pathetisch zu werden.
Seine Charaktere leben, trauern, leiden und lieben und stehen nicht plakativ in der Gegend der Handlung herum. Auch wenn es manchmal den Eindruck macht, ein Charakter sei in dieser Handlung verschollen, taucht er doch wieder auf. Der Autor vollbringt einiges, damit die Handlungen stimmig ineinander greifen. Viele der Charaktere aus dem ersten Roman tauchen hier wieder auf, es wird auch teilweise in Rückblenden erzählt, was früher geschah. So sieht sich Marion Windsor, die Fernsehreporterin, konfrontiert mit ihrer früheren Liebe zu Peter und ihren jetzigen Gefühlen für den Papst.
In kleinen aber feinen Spannungsbögen wird der Leser in der Geschichte fortgeführt, bis zum großen Finale. Da das Buch ein sehr handliches Format hat und leicht zu lesen ist, sollten sich Interessenten von dem Umfang von fast 800 Seiten nicht abschrecken lassen.
Es sei aber hier angeraten, den ersten Teil zu lesen, da die Rückblicke nur für Leser des ersten Buches hilfreich sind. Für andere können diese verwirrend sein, da man unter anderem die Wandlungen von Peter Carenza und den anderen Akteuren sonst nicht gut nachvollziehen kann.
Aber auch hier ist das Genre Horror vielleicht etwas verwirrend, da dieses Buch mehr Eigenschaften eines Thrillers besitzt und weniger Horrorelemente.
Fazit:
Eine gute und unterhaltsame Fortsetzung zu einem unschlagbaren Preis. Man kann sich durch die Geschichte gut unterhalten lassen, ohne hohes Hintergrundwissen zu haben.