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 Resident Evil: Apocalypse


Cover
Gesamt +----
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Alice flieht aus dem Labor und rennt durch die Straßen von Racoon-City. Das Virus ist an die Oberfläche gelangt und zahllose Menschen sind bereits zu Zombies mutiert. Die Truppen von Umbrella, dem die Welt umspannenden und machtvollen Mega-Konzern, sichern den einzigen Ausgang aus der Stadt. Doch das Virus ist überraschend schnell und der leitende Umbrella-Mitarbeiter lässt die Tore unwiderruflich schließen. Hunderttausende sind eingeschlossen und werden sich und dem Virus überlassen. Wichtige Mitarbeiter hat die Umbrella-Organisation vorher aus der Stadt gebracht. Durch einen Unfall ist ausgerechnet die Tochter des T4-Virus-"Erfinders" nicht rechtzeitig entkommen. Der Wissenschaftler versucht alles, um seine Tochter zu retten. Er entdeckt über die Kameras der nahezu perfekten Video-Überwachung der Stadt einige Überlebende und schließt mit ihnen ein Abkommen. Finden sie seine Tochter, verhilft er ihnen zur Flucht. Auch Alice gehört zu der kleinen Truppe, die inmitten von Zombies, mutierten Bestien und einem ungeheuerlichen, monströsen Monster, das durch die Stadt schleicht, versucht, die Tochter zu finden und ihr Leben zu retten. Sie ahnen nicht, dass alles nur Teil des Plans von Umbrella ist, den perfekten und unbesiegbaren Menschen zu kreieren.

Dieser Film ist eine Offenbarung. Die Macher haben es geschafft, ohne Story, ohne Logik und ohne roten Faden derart eklige, abscheuliche Szenen aneinander zu reihen, dass nur eine geschnittene Fassung die FSK-16-Freigabe erhielt und überhaupt in den DVD-Handel kam.
Weit schlimmer als im ersten Teil "Resident Evil" wird hier gemordet und zerlegt. Zwar ist dies grundsätzlich für einen Horror-Film keine qualitätsmindernde Aussage, aber die brutalen Szenen und abscheulichen Metzeleien sollten in einem Kontext stehen und eine Geschichte erzählen. Auch ein Kettensägenmassaker kann eine gute Filmsequenz sein, aber der Zuschauer muss dabei das Gefühl haben, dass es eine innere Logik der Handlungsweise des Täters gibt. Dies sucht man hier meist vergebens. Immer wieder hat man das Gefühl, dass die aneinander gereihten Szenen, einem Videospiel gleich, die Vernichtung der Monster - in diesem Fall der Zombies - erfordert, mehr nicht. Und das wird derart unlogisch präsentiert, dass es eben die innere Logik des Handelnden nicht gibt. So ist es zwar nicht verwunderlich, dass eine Frau der Truppe in der scheinbar verlassenen Schule auf Zombies trift. Folgerichtig wird die wehrlose Frau aufgefressen. Aber wenn nur Sekunden später das Kind auftaucht, in eben jenem Raum, der nur so von Zombies wimmelte - und zwar unverletzt und ohne schockiert zu sein, dann kommt das Gefühl auf, hier gab es einen Quest, keine Geschichte.
Leider agieren auch die Schauspieler hölzern und nicht überzeugend. Dies gilt leider für die gesamte Riege, auch für Milla Jovovich. Weder Ton, Musik, Action und Atmosphäre noch Effekte und Synchronisation (besonders furchtbar: Millas deutsche Stimme) erreichen ein Niveau, das diesen Horror-Film erträglich machen würde. Und die eingestreuten, meist sarkastischen Bemerkungen sind leider nicht witzig, sondern eher aus der Schublade: eine lockere Bemerkung zur Auflockerung einstreuen (und ein Schild in die Kamera halten, auf dem "Bitte lachen" steht).
Ich bin bitter enttäuscht. Zwar war bereits Teil Eins kein guter Film, er wusste aber zu unterhalten und schien leidlich logisch. Dies gelingt Teil Zwei nicht. Zu keiner Zeit. Und das Ende ist solch ein hanebüchener Unsinn, dass sich meine Gehirnwindungen weigern, es als Geschichte oder Horror-Mär anzuerkennen.
Übrigens habe ich mich die meiste Zeit im Film gefragt, wo eigentlich die Abertausenden von Zombies sind, es tauchen nur ab und zu einige wenige auf - und natürlich nur dann, wenn es gerade besonders langweilig zu werden droht.

Fazit: Computerspieler haben einen Vorteil: Sie können sich das Spiel kaufen und Monster abknallen. Das ist und bleibt der einzige Sinn von "Resident Evil: Apocalypse". Einen Film gibt es dazu leider nicht zu sehen, nur eine abgefilmte Session eines ziemlich schlechten Spielers. Kaufen sollte man sich diesen Film nicht!

Entsprechend dem Niveau des Films sind leider auch die Extras: Die wenigen Filmschnipsel sind nicht informativ und langweilen.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Februar 2005 | FSK: 16 | ISBN: B0006ZXNXK | Laufzeit: 94 Minuten | Preis: 13,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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