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Das Buch besteht aus acht Kurzgeschichten, welche in zwei Zyklen aufzuteilen sind. Die ersten vier Geschichten spielen in Venedig, die anderen vier in Berlin. Das Werk "Grausame Städte" bildet den ersten Band der Buchreihe, welche Markus K. Korb selbst ins Leben gerufen hat. Zusätzlich gibt es zu jeder Geschichte Schwarz-Weiß-Illustrationen von Gustav Wölkl und ein Nachwort von Eddie M. Angerhuber. Die Buchreihe ist dem Schriftsteller Edgar Allan Poe gewidmet.
In seinen Geschichten bedient sich Markus K. Korb sowohl Charakteren, welche den unteren Schichten der Gesellschaft angehören wie Diebe und psychisch kranke Menschen, aber auch höher gestellten Personen wie beispielsweise ein Kunstprofessor in Venedig. Der Autor vermischt die reale Welt, wie wir sie kennen, mit einer irrealen Ebene. In dieser irrealen Welt passieren die unvorhersehbarsten Ereignisse, welche sich dann wiederum auf die reale Welt und auf die Hauptcharaktere der einzelnen Kurzgeschichten auswirken.
In seinem Werk überrascht Markus K. Korb immer wieder durch unvorhersehbare Wendungen, welche den Leser die Luft anhalten lassen. Der Autor schafft es, den Leser durch ein unsichtbares Band an das Buch zu fesseln und die Spannung von Geschichte zu Geschichte zu steigern. Allein der Schreibstil lässt den Leser immer wieder erneut stutzen und staunen, denn je nach Situation beziehungsweise Geschichte beherrscht es der Autor, seinen Schreibstil vollständig zu ändern.
Die einzelnen Geschichten in einer Stadt sind zum Teil miteinander verknüpft, doch fällt dies dem Leser nicht direkt auf, sondern man bemerkt es eher schleichend im Verlauf der einzelnen Geschichten. So hat man das Gefühl bei jeder Geschichte eine komplett andere Szene vorzufinden. Das Motiv der beiden Städte ist in den Geschichten sehr gut verarbeitet und die charakterischen Eigenschaften der Städte wurden schön eingebaut, so zum Beispiel die engen, verzweigten Gassen Venedigs oder die Bunker der Nazis aus dem dritten Reich in Berlin. Die Umgebungen der einzelnen Geschichten werden detailliert beschrieben, sodass man ein anschauliches Bild der Umgebung bekommt, welches einem oftmals einen Schauer über den Rücken treibt.
Markus K. Korb zeigt in den Kurzgeschichten immer nur kurze Einblicke in das Wesen seiner Charaktere und lässt einige Fragen offen. So stellt sich der Leser immer wieder vor, welche Vergangenheit die einzelnen Charaktere haben, um so zu werden, wie sie sich in der Geschichte zeigen. Im Zusammenhang der einzelnen Geschichten sind die Charaktere ein bisschen besser zu fassen, doch kann man immer nur die Vorgeschichten erahnen, sodass die Phantasie des Lesers gefragt ist. Wenn man die Vorgeschichten der einzelnen Charaktere ausschreiben würde, könnte man sicherlich aus jeder der acht Geschichten ein Buch machen.
Fazit:
Markus K. Korb beherrscht die Kunst, den Leser in seinen Bann zu ziehen und immer wieder auf unterschiedliche Art und Weise zu überraschen und zu faszinieren. Wünschenswert wären jedoch noch zwei oder drei Geschichten mehr gewesen, da 150 Seiten schnell gelesen sind.