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Die Schlacht auf Schloss Bronnitsy ist geschlagen, der Nekromant und Vampir Boris Dragosani besiegt. Während das russische E-Dezernat die Spuren dieser Konfrontation beseitigt und sich dabei versucht, sich selbst neu zu organisieren, erhebt jedoch ein neues Grauen sein Haupt. Als erster erfährt davon Alec Kyle, der neue Chef des britischen E-Dezernats der englischen Behörde für paranormale Phänomene. In seinem Büro erscheint der Geist des Necroscopen Harry Keogh. Er hat sich mit dem verstorbenen Thibor Ferenczy unterhalten und dabei Erschreckendes herausgefunden. Neben Boris Dragosani hat Thibor ein weiteres ungeborenes Kind manipuliert, das mittlerweile zu einem jungen Mann herangewachsen ist - und in ihm das dunkle Erbe Ferenczys.
"Kreaturen der Nacht" ist der dritte Band der beliebten "Necroscope"-Reihe des britischen Autors Brian Lumley, welche die Geschichte des Totenhorchers oder Necroscopen Harry Keogh erzählt. Bei Band Eins und Zwei hat es sich um den zweigeteilten Originalroman "Necroscope" gehandelt, der vorliegende Band enthält den ersten Teil des Romans "Necroscope 2: Wamphyri!". Diesmal wurde das englische Original aber nicht nur in zwei, sondern sogar in drei Teile aufgespalten, wobei jeder Band 175 Seiten umfasst. Angesichts dessen, dass jedes der drei Bücher zehn Euro kostet und lediglich als Softcover erscheint, kann man hier getrost von einer Frechheit gegenüber dem Käufer sprechen. So unschön die Zweiteilung vieler englischer Originale ist, kann man doch zumindest bei einem derart hohen Einzelpreis erwarten, ein komplettes Buch zu erwerben - und kein Stückwerk. Mit dieser Verfahrensweise hat sich der Festa-Verlag keinen Gefallen getan.
Diese Zerstückelung wird auch am Inhalt von "Kreaturen der Nacht" deutlich. Die vorliegenden 175 Seiten sind wenig mehr als ein Präludium zu den Hauptereignissen des Romans. Detailliert wird aus der Sicht Harry Keoghs erzählt, wie Thibor, einst ein gefürchteter wallachischer Krieger, vor über tausend Jahren in die Gefangenschaft des Vampirs Faethor Ferenczy geriet. Anschließend berichtet Keogh von der "Zeugung" von Thibors zweiten Kind: Yulian Bodescu. Auf den letzten fünfzig Seiten wird der Leser schließlich Zeuge, wie jener Yulian damit beginnt, sein blutiges Erbe auszuleben. Diese drei Geschichten sind keinesfalls unangenehm zu lesen, sondern sehr unterhaltsam und kurzweilig. Gerade die Entstehungsgeschichte Thibor Ferenczys weiß den Leser zu fesseln. Doch am Ende des Buches wird klar, dass dies eben nur der erste Teil eines Romans war.
"Kreaturen der Nacht" ist eine gute Einleitung zum nächsten Band der "Necroscope"-Reihe. Aber leider auch nicht mehr. Magere 175 Seiten lassen den Leser ob des hohen Preises frustriert im Regen stehen. Leider kann hier keine Kaufaufforderung ausgesprochen werden. Jeder, der des Englischen mächtig ist, sollte hier lieber zum Original greifen, denn insgesamt dreißig Euro für einen in drei Teile gestückelten Roman zu zahlen, ist eindeutig zuviel.