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Am 17. März des Jahres 45 vor Christus ist es im gallischen Dorf von Asterix und Obelix friedlich und still. Die Römer, die gerade einen Feldzug nach Spanien siegreich beenden, verhalten sich friedlich.
Cäsar könnte zufrieden sein, wenn nicht auch in Spanien ein kleines Dorf Widerstand leisten würde. Der Dorfchef "Costa Y Bravo" will die Niederlage der Spanier nicht hinnehmen und verbarrikadiert sich hinter den Palisaden seines Dorfes. Doch dem herbeieilenden Cäsar läuft ausgerechnet der mutige kleine Sohn von Costa Y Bravo vor die Hufe. Der Kleine wehrt sich zwar und ihm gelingt es, einige schöne Steine gegen Caesars Kopf zu schleudern, aber wird von Caesars Soldaten gegriffen und festgehalten. Nun verfügt der römische Gottkaiser über ein Faustpfand und Costa Y Bravo muss verzweifelt mit ansehen, wie sein Sohn entführt wird. Sein einziger Trost ist es, dass der kleine Spanier ein wahrer kleiner Teufel ist. Doch der große Cäsar begeht einen entscheidenden Fehler: er lässt die kleine Geisel ausgerechnet nach Babaorum bringen, die Garnison, die vor den Toren des gallischen Dorfes liegt. Und bereits beim Transport der Geisel begegnen die Römer Asterix und Obelix. Das anschließende Gefecht führt natürlich sogleich zur Befreiung der Geisel. Doch nun haben die Gallier den Spanier am Hals. Vor allem Obelix begreift schnell, dass der Kleine ein wahrer Teufel sein kann.
1969 erschien in Frankreich der vierzehnte Asterix-Band. 1973 folgte die deutsche Version. Zum ersten Mal beginnen die Comic-Macher Goscinny und Uderzo mit einem exakten, historisch verbürgten Datum.
An diesem 17.3.45 vor Christus schlug Cäsar die Armee von Gnaeus und Sextus Pompejus, den beiden Söhnen des politischen Rivalen Gnaeus Pompejus Magnus, bei Munda in Spanien, festigte damit seine Herrschaft auf der iberischen Halbinsel und wurde nach seiner Rückkehr nach Rom zum Diktator auf Lebenszeit ernannt.
Dies nahmen Goscinny und Uderzo zum Ausgangspunkt einer genialen Idee. Sie erfanden flugs einen Dorfchef, der es unseren Galliern nachmachte und Caesars Sieg nicht anerkannte. Und die Geisel, die Caesar daraufhin nahm, um den Dorfchef gefügig zu machen verfrachtete er, um sie dem Einfluss des Spaniers zu entziehen, ausgerechnet in die Nähe des Dorfes, in dem Asterix und Obelix sich langweilten, weil die Römer sich in Spanien schlugen.
Neben diesem genial durchdachten Plot fügten sie eine nette Kleinigkeit hinzu, die für zahlreiche Gags und Lacher gut ist: die des widerspenstigen kleinen Spanierjungen. Er ist ein echtes Ekel und drangsaliert jeden Erwachsenen massiv und nachhaltig. Dies alles garnierte Uderzo mit einer Fülle an wundervollen Bildern, Anspielungen und Ideen. Einige Bildsequenzen, wie das Zusammentreffen von Asterix und Obelix mit Don Quichotte und Sancho Pansa, den Romanfiguren des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes, oder die immer wiederkehrenden "mobilen" Urlaubshäuser sind wunderschön und einsame Spitze.
Doch damit ist die Genialität des Albums auch schon erschöpft. Der Rest erweist sich als fade Aneinanderreihung von abstrusen Ideen und Geschehnissen. Unlogische Ereignisse, seltsame Zufälle und absurde Wendungen nimmt die Geschichte und wenig bleibt vom brillanten Start übrig. Der Schluss wirkt wie angeklebt und ist so abrupt, das man sehr enttäuscht das Album zur Seite legt. Das war schon alles?
Fazit: Nach genialem Beginn und toller Grundidee verflacht das Abenteuer allzu schnell. Wenig Spannendes, viel Unsinniges und eindeutig zu viele Füllsel beherrschen im Mittelteil das Geschehen, ehe der rasante Schluss, allerdings zu abrupt, dieses Abenteuer enden lässt. Wirklich schade, denn zu Beginn sah alles nach einem der besten Alben aus der Feder von Goscinny und Uderzo aus. So aber ist es allenfalls Mittelmaß.