Mit einem Schlag steht Henrys Welt Kopf. Gerade hat er mit seinem Vater in einem Café gefrühstückt, ein Frühstück, bei dem Henrys Verdacht bestätigt wurde. Seine Eltern haben Probleme, ernsthafte Probleme, denn seine Mutter ist lesbisch und die Beziehung der Eltern kriselt.
Während Henrys Schwester zu ihren Pferden flüchtet, ist Henrys Zufluchtsort das Haus von Mr. Fogarty. Bei dem alten Herrn bessert sich Henry sein Taschengeld durch Haus- und Gartenarbeit auf, um sich einen MP3-Player kaufen zu können.
Auf dem Rückweg vom Café lässt Henry sich bei Mr. Fogarty absetzen, um erstmal seine Ruhe zu haben, doch gerade an diesem Tag überschlagen sich die Ereignisse. Um ihn vor einer Katze zu retten fängt Henry einen Schmetterling, der sich bei näherer Betrachtung jedoch als kleines Männchen mit Flügeln entpuppt - ein Elf! Vorsichtig sperrt Henry ihn erstmal in ein Marmeladenglas. Der Junge selber hatte nie an solche Fabelwesen geglaubt und weiß nicht, was er nun machen soll, also wendet er sich an Mr. Fogarty; dieser würde schon wissen, was man mit dem Elfen anstellt.
Dass am Ende der Elf, der sich als Prinz Pyrgus Malvae vorstellt, in seiner Welt noch viel größere Probleme hat als Henry in seiner, überrumpelt den Jungen gewaltig. Gerne würde er Pyrgus helfen - doch kann er den Elfenprinzen in seine Welt zurückschicken und ihn sogar vielleicht begleiten?

Schlag auf Schlag folgen die Ereignisse in Herbie Brennans "Das Elfenportal"; langweilig wird es also nie, doch wirkt das Buch dadurch gleichzeitig auch etwas erschlagend, weil der Handlungsverlauf so dicht gepackt ist. Dennoch ist die Handlung wohl durchdacht und lässt keine Lücken aufkommen, und durch den leichten Schreibstil von Herbie Brennan lässt sich das Buch auch in einem Rutsch gut durchlesen, ohne dabei allzu anstrengend zu sein.
Sollte man also "Das Elfenportal" erstmal in die Hand genommen haben, lässt es einen so schnell nicht mehr los, so sehr fesselt einen die Handlung. Nicht ohne Wirkung sind dabei die beständigen Schauplatzwechsel zwischen dem Elfenreich und dem der Menschen, die das Tempo noch weiter vorantreiben.

Das Cover des Taschenbuches, gestaltet von F. B. Regös, bildet dabei schon einen sehr stimmungsvollen Einstieg für ein Buch, in dem man zwischen zwei fremden Welten hin- und herreist - so als öffne sich eine Welt voller Geheimnisse und Wunder und in diesem Fall auch voller Abenteuer. Für die vor einiger Zeit erschienene Neuauflage des Buches als Kinderbuch wurde das Cover überarbeitet, doch die hier eingesetzte Illustration der deutschen Erstveröffentlichung wirkt sehr viel stimmiger als jene für die kindlichere Auflage.

So kann ich abschließend nur sagen, dass ich mich sehr auf den Nachfolgeband "Der Purpurkaiser", der nun im August ebenfalls in kindgerechter Auflage erscheinen soll, freue und nicht erwarten kann, diesen neuen Band von Herbie Brennan in die Hände zu bekommen, um zu erfahren, ob der Autor das hohe Niveau, das er mit "Das Elfenportal" vorlegt, halten kann.