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Im Jahr 922 vor Christus wird Ahmed Ibn Fahdlan von seinem Kalifen in die sagenumwobenen Nordlande geschickt. Er ist froh, mit dem Leben davonzukommen, denn seine Affäre mit einer verheirateten Frau hätte auch seinen Tod bedeuten können. Ahmed und sein Übersetzer stoßen auf eine Gruppe Wikinger. Ihr Anführer ist der Krieger Buliwyf. Kaum angekommen brechen zwölf Krieger mit Ahmed gemeinsam auf, um einem Ruf ihres Königs zu folgen.
Der König betraut die Krieger mit einer lebensgefährlichen Mission: Sein Reich muss gegen scheinbar übernatürliche, blutrünstige, Menschen fressende und scheinbar unbezwingbare Kreaturen verteidigt werden. Die wenigen Überlebenden dieser Angriffe berichten von einem glühenden Drachen, der im Nebel durch die Moore zieht und Tod und Verderben mit sich bringt. Buliwyf sucht eine alte Frau auf, die ihm als Orakel dient. Sie weissagt, dass dreizehn auserwählte Krieger die unheimlichen Wesen besiegen können. Buliwyf sieht in Ibn Fahdlan den vom Schicksal gesandten dreizehnten Krieger und es beginnt eine Verfolgung, die mit hundertfachem Tod enden wird.
Im Jahre 1999 kam der Film "Der 13te Krieger" in die Kinos, ein Jahr später wurde er auf DVD veröffentlicht. Scheinbar gegen den Strich wurde die Rolle des heldenhaften arabischen Kämpfers mit dem damals eher als romantischer Liebhaber bekannten Antonio Banderas besetzt.
Doch er erweist sich als brillante Wahl. Den Zusammenprall der Kulturen - hier die weise und tiefgläubige arabische Welt eines Edelmannes, dort die grausame, mythische Welt der Nordmänner - wird wunderbar von ihm und seinem Gegenpart Vladimir Kulich (Buliwyf) dargestellt. Immer wieder sind Humor und fast Slapstick zur Auflockerung eingestreut. Doch die Geschichte steuert auf einen beinharten und grausamen Krieg zu, in dem der Araber ungeahnte Qualitäten offenbart. Nicht nur schiere Gewalt, auch Eleganz und Entschlossenheit führen zum Ziel. Diese Männerfreundschaft, erst zögerlich, dann immer mehr durch gegenseitige Hochachtung geprägt, macht den Film zu einem sehenswerten. Auch der Gegner ist sehr gut in Szene gesetzt und gleitet fast ins Horror-Genre ab. Doch der Film hält seine Balance zwischen Albernheiten, Horror, Mythen und realen Kampfszenen sehr gut. Immer ist es eine atemlose Spannung, der sich der Zuschauer nicht entziehen kann.
Neben den beeindruckenden Landschaftsaufnahmen und den perfekten Kampfszenen ist es vor allem die Charakterzeichnung der dreizehn Kämpfer, dem der Film viel Zeit einräumt.
Einige Zutaten, wie die Liebesszene zwischen Ahmed und einer unbekannten Schönen am Tag vor der Schlacht, sind zwar völlig überflüssig, aber wohl ein Tribut ans Kinopublikum und unvermeidlich.
Der Film, 2004 und 2005 für unter acht Euro erhältlich, ist ab 2006 in einer deutlich teureren, inhaltlich jedoch unveränderten Ausgabe erhältlich. Die Liste der Extras ist sehr lang (insgesamt circa vierzig Minuten Bonusmaterial: Filmische Ungereimtheiten, Interviews und Bio- und Filmographien, Produktionsnotizen, Soundtrack, Screensaver für den Computer, eine Fotogalerie, der Original-Kinotrailer, sieben Trailer weiterer Kinofilme, eine interaktive Wikingerfibel und Wikingerzeittafel) und für Fans ein Genuss.
Fazit: Wer Abenteuerfilme mit allerdings recht grausamen Kampfszenen und einer wundervollen Story mag, sollte zugreifen. Allerdings ist der aktuelle Preis gelinde gesagt eine Unverschämtheit. Wer allerdings Tiefgang, Logik und Realismus sucht, wird bitter enttäuscht werden.
Die FSK-Freigabe "16" sollte man ernst nehmen, der Film ist zum Teil arg grausam und brutal.