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Der eine ist ein englischer Aristokrat, Gentleman und Abgeordneter des Oberhauses. Sein Name lautet Lord Brett Sinclair, ist sprachgewandt, zuvorkommend und reich.
Der andere ist ein Multimillionär, der sich aus der Gosse der Bronx bis nach oben in die Spitze der Hochfinanz gearbeitet hat. Danny Wilde hat ebenso viel Geld verloren, wie er zuvor verdient hat. Mittlerweile hat sich sein Finanzstatus stabilisiert, er verdient Geld nebenher. Da bleibt viel Zeit für Disco, Sport und Frauen.
Auf den ersten Blick haben die beiden wenig miteinander zu tun, allein schon die räumliche Trennung sorgt dafür. Das Leben könnte für die beiden so schön sein und so langweilig, wäre da nicht der pensionierte Richter Fulton. Dieser hat sich in den Kopf gesetzt, alte, nicht abgeschlossene Fälle durch die beiden aufklären zu lassen.
Das Duo Sinclair/Wilde übernimmt mehr oder minder begeistert diese Aufgabe, doch finden sie recht bald Gefallen daran. Immer wieder wird ihr bis dahin ödes Leben durch Aufregendes aufgepeppt. Man versucht, sie oder Zeugen aus dem Weg zu räumen, es gibt handfeste Schlägereien, hübsche Frauen und immer wieder müssen sich die beiden miteinander arrangieren. In ihren Fällen geht es meist um die Nöte der Reichen und Superreichen. Immer wieder sind junge, attraktive und unschuldige Damen involviert. Es gilt, diese Damen aus ihrer Notlage zu erretten. Dabei verfolgen beide ihren eigenen persönlichen Stil, einmal draufgängerisch, einmal vornehm.
Oft muss sich Lord Sinclair mit Problemen aus der Vergangenheit seiner Familie herumschlagen, viele Leute neiden ihm seine Position und so kommt es vor, dass ein Doppelgänger an seine Position eingesetzt wird.
Einmal muss Daniel Wilde unfreiwillig die Rolle des Lords übernehmen, um eine brenzlige Situation zu meistern, während Brett Sinclair den Amerikaner mimen muss.
Nun gut, das Konzept ist nicht wirklich neu. Die Handlungen der einzelnen Folgen sind eher sehr einfach gestrickt und darum ist die Serie in Großbritannien und den USA auch gefloppt.
Zwar hatte man mit Roger Moore, er verkörpert den Lord, und Tony Curtis als Danny Wilde zwei relativ bekannte und charismatische Schauspieler, doch das reichte nicht aus. Auch die exklusiven Drehorte und das eher pompöse, teilweise auch flippige Ambiente rissen es nicht heraus.
Doch was machte 1971 diese Serie in Deutschland zu einem Straßenfeger und vermag bis heute noch tausende von Zuschauern zu begeistern? Ganz einfach, es ist die Synchronisation. Durch lockere, jugendliche Sprüche, einem Mischmasch aus Sächsisch, Jiddisch, Berlinismen und ein bisschen Gossensprache. Geboren war das Schnodderdeutsch, das die Serie letztendlich zum Erfolg führte.
Nun konnten sich die Figuren Danny Wilde und Brett Sinclair so richtig schön gegenseitig mit Aussprüchen belegen. Aus "Euer Lordschaft" im Original wurde dann später "Euer Lordschuft" oder "Euer Durchschlaucht". Mit diesen und viel mehr anderen Sprüchen versehen wurden "Die 2" auf die Zuschauer losgelassen. Der Erfolg gab den beiden Synchronsprechern Recht.
Mit diesen flotten Sprüchen wurde die Serie ins Englische zurück übersetzt und hatte verspätet auch Erfolg in Großbritannien und den Staaten.
Roger Moore, der bereits in seiner zweiten Fernsehserie mitspielte, vermag es, dem reichen Lord ein Gesicht zu geben. Allein schon die Garderobe, der Gang und natürlich das besonders schnittige Halstuch lassen ihn spießig-arrogant wirken. Stellenweise bildet dieses Verhalten einen schönen Widerpart zu dem Verhalten von Danny Wilde.
Tony Curtis, hier in seiner ersten Serienrolle zu sehen, gibt Danny Wilde seine Charakterzüge. Sportlich, teilweise großmäulig versucht der Amerikaner neben seinem britischen Freund zu bestehen. Dieses gelingt Curtis sehr gut. Interessanterweise ändert sich CurtisÂ’ Haarfarbe in der Serie öfters. Mal schwarz gefärbt und mal graumeliert, gekleidet in Ledersachen und stets Handschuhe tragend kann man Danny Wilde in der Serie sehen.
Koch Media legt hier mit 8 DVDs nun die ganzen 24 Folgen der Serie in einer Box auf. Enthalten sind natürlich auch die sieben Folgen, welche vom ZDF nicht ausgestrahlt wurden.
Die Bildqualität entspricht der Ausstrahlungsqualität im TV. Nach heutigen Maßstäben wäre sie als schlecht zu bezeichnen, doch nach über 35 Jahren ist das verzeihlich. Die Farben sind mal grell und flippig, mal etwas trübe. Der Ton ist gut verständlich. Die Musik ist natürlich die der Siebziger und für einige bestimmt gewöhnungsbedürftig.
Das Menü ist schön und einfach gestaltet, man sieht den deutschen und den englischen Titel der Folge. Die Menüführung ist denkbar einfach.
Ein 24-seitiges Booklet rundet diese Box sehr gut ab. Als Bonus gibt es neben den TV-Trailern und einer Fotogalerie, noch ein Interview mit dem Synchronregisseur Rainer Brandt.
Für Fans der Serie ein unbedingtes Muss. Wer Kalauer, Wortspielereien zu hanebüchenen Geschichten mag, wird hier ordentlich bedient. Ein weiteres Schmuckstück aus dem Hause Koch Media. Dafür sollte man dankbar sein.
Produktion: GB 1970
Ungeschnittene Fassung