Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Mit diesem Band wurden die beiden Heftromane Nr. 91 "Im Schloss der teuflischen Deborah" und Nr. 93 "Wenn die Knochenmänner tanzen" aus der gleichnamigen Serie des Zauberkreis-Verlages nachgedruckt.
Im Schloss der teuflischen Deborah
Der spleenige Milliardär Wimburn lässt sich ein echtes Spukschloss aus Großbritannien nach Florida importieren, nicht wissend, dass er damit den Fluch der teuflischen Deborah mit übernimmt. Denn in den Gewölben des alten Schlosses steht ein Kiste mit alten Gemälden, welche ebenfalls nach Amerika gebracht wird. Ausgerechnet der Sohn und die Tochter Wimburns finden das Bild der teuflischen Deborah, dessen mörderischer Geist mit einem großen Holzkreuz in das Gemälde gebannt wurde. Die Jugendlichen nehmen das Kreuz ab und bahnen dem Geist Deborahs den Weg. Der Schrecken beginnt ...
Eine klassische Gruselgeschichte erwartet den Leser, welche Dan Shocker nicht in Großbritannien ansiedelte, sondern in Amerika. Doch dem Autor gelingt es wieder meisterhaft, eine unheimliche und gruselige Stimmung aufzubauen. Der mordende Geist, der aus dem Bild steigt, und die stimmungsvolle Vorgeschichte machen diesen Roman zu einem echten Leckerbissen für Larry-Brent-Fans. Die Schwester des PSA-Agenten, Miriam, hat ebenfalls einen kleinen Auftritt erhalten, auch wenn ihr Part recht unmotiviert erscheint. Es wirkt so, als ob ihre Rolle nur dazu diente, ihren Bruder zu informieren, der aber spätestens durch den ersten Mord sowieso Kenntnis von den Ereignissen auf Manor-Castle erhalten hätte. Aber den Reiz dieser Geschichte macht vor allem der mordende Geist der teuflischen Deborah aus, der aus einem Gemälde steigt, welches die einstige Schlossherrin eigens zu diesem Zweck anfertigen ließ. Verstärkt wird diese Gruselstimmung, wenn man sich vor Augen hält, wie echt und gespenstisch alte Gemälde im Zwie- oder Dämmerlicht wirken. Diesen Umstand hat sich der Schriftsteller zu Nutze gemacht, um den Nerv des Lesers zu treffen.
Wenn die Knochenmänner tanzen
Die PSA-Agenten Larry Brent und Morna Ulbrandson sollen das Verschwinden eines spanischen Geheimagenten klären, der seinerseits auf der Spur mysteriöser Vermisstenfälle war. Durch Zufall entdecken die Ermittler in einem Zigeunerdorf einen verwirrten deutschen Touristen, der auf der Suche nach seiner toten Frau ist. Das Paar hatte in einem verlassenen, alten Berghotel übernachtet. Als Larry und Morna sich dort einquartieren, ahnen sie nicht, dass sie bald selber zum Mittelpunkt gespenstisch tanzender Skelette werden sollen ...
In der zweiten Story verschlägt es die PSA-Agenten nach Spanien, wo lebende Skelette ihr Unwesen treiben. Gemischt mit ein wenig PSI-Horror kreierte der Autor wieder einen schnörkellosen Gruselroman. Den wohligen Schauder des Gruselns erlebt der Leser vor allem, wenn die unheimlichen Gestalten um das Bett ihres armen Opfers tanzen, um es mit riesigen Fleischermessern zu ermorden. Jeder, der Zeuge dieses grausigen Geschehens wird, fällt selbst den Klingen der Untoten zum Opfer.
Der Roman lässt sich flüssig und rasant lesen und weist nur kleine Längen auf. Das Finale kommt sehr abrupt und wird zum Teil in Rückblicken erzählt, verliert dabei aber nichts von seiner Spannung.
Beide Geschichten beweisen das unglaubliche Erzähltalent des Schriftstellers, dessen Romane auch nach 23 Jahren nichts von ihrer Faszination verloren haben, was nicht zuletzt auch an der professionellen Überarbeitung liegen dürfte.
Vervollständigt werden beide Werke von den Innenillustrationen Pat Hachfelds, der sich eigens für diese Geschichten zu zwei gelungenen Werken inspirieren ließ.
Das Titelbild des Buches zeigt das Original-Cover des Larry-Brent-Heftes Nr. 91 von Lonati und macht den Band zu einem echten Blickfang.
Fazit: Gelungene Gruselgeschichten in einem modernen Gewand.