Der Autor Yan d´Albert, Autor, Komponist und selbsternannter Magier, schreibt für zahlreiche Zeitungen und Magazine. Er gibt Seminare und Konzerte und leitet die Sol Universal Edition. In seinem "Buch der magischen Orte" geht es um geheimnisvolle Plätze, zauberhafte Burgen und heilende Quellen. Es werden unter anderem Fragen behandelt wie: Was ist ein magischer Ort, persönlicher Kultplatz, magischer Kreis? Welche Rituale und Feste gibt es? Wie kann man einen Kult-Ort errichten, welche germanischen, keltischen und andere Kultstätten gibt es in Deutschland?
Abschließend gibt es ein Adressverzeichnis, Veranstaltungen, Web-Adressen und Register. Der Verlag dieses Buches verlegt hauptsächlich fernsehbegleitende Romane, Bildbände, Sachbücher und Ratgeber.
Es fällt schwer, dieses Buch ernsthaft zu rezensieren. Das Label "Pro 7 Edition" ist Programm, der Inhalt des Buches ist auf dem Niveau mit der TV-Serie "Charmed", zu der der Verlag auch Bücher vertreibt. "Magic Yan" ist übrigens ein begeisterter Charmed-Fan.
Das Buch ist bestenfalls geeignet als Stichwortgeber, wenn man dann noch recherchieren mag. Immerhin werden ja einige interessante Orte vorgestellt. Auf 128 Seiten wird alles Mögliche einmal kurz angerissen, aber selten etwas tiefer gehend behandelt. Die sieben Chakren werden zum Beispiel in einer Zeichnung dargestellt, aber bis auf zwei nirgends benannt. Die Sprache ist sehr "modern" mit Begriffen wie "sorry" und "happy", wobei das Buch sich insgesamt eher an Kinder zu richten scheint. Ein "Du" ist in esoterisches Kreisen zwar Standard, aber wenn der Leser aufgefordert wird, Eltern, Geschwister oder Freunde zu fragen, dann wird schnell klar, dass sich das Buch maximal an Teenies wendet.
Wenig wird in diesem Buch kritisch gesehen, nur ein selbsternannter Messias und das Bermuda-Dreieck. Außerdem gibt es immerhin eine Warnung vor Schwarzmagiern und Neo-Nazis. Aber zum Beispiel die Ley-Lines werden unkritisch erwähnt, ebenso die Findhorngemeinschaft, die auch Kontakte zu diversen obskuren Esoterik-Gruppen hat. Ungemein überzeugend sind "Beweise" wie "Russische Wissenschaftler forschen seit zehn Jahren an Wellenenergie". Welche Wissenschaftler? Und mit welchen Ergebnissen?
Das Buch bietet esoterische Einsteigerinfos zu Höhlen, Bergen, Steinkreisen und dergleichen und stellt einige davon vor. Atlantis darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Aber was ist ein Buch in diesem Genre ohne Atlantis?
Völlig aus jeglichem Rahmen fällt dann aber das Kapitel über das Disneyland Resort Paris. Dort erfährt man unter anderem, dass man mit vollem Bauch nicht Achterbahn fahren soll. Aber gut, da der Verlag seinen Sitz in Köln hat, kommt auch das Phantasialand zu seinem Recht ...
"Das Buch der magischen Orte" bietet also im Grunde genommen ein paar Einsteigerinfos zu der spirituellen Vergangenheit von Höhlen, Steinkreisen, Bergen, dazu ein paar interessante Informationen zu einzelnen dieser Orte und lokalen Sagen und Mythen. Wer die Orte noch nicht kannte und manche davon interessant findet, kann wenigstens etwas Positives für sich aus diesem Buch ziehen, denn es sind viele Kontaktadressen angegeben. Unterhaltsam ist das Werk auch teilweise. Aber jeder, der sich ausführlicher mit dieser Thematik beschäftigen will oder sich gar schon damit beschäftigt hat, der wird das Buch an einem Tag durchblättern und dann spätestens beim Vergnügungsparkkapitel die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Dieses Kapitel disqualifiziert das komplette Buch.
Spirituelles Fast-Food für Menschen, die durch Serien wie Charmed an Magie interessiert sind und mal schauen wollen, was es denn da so gibt. Wer auch nur einen Schritt weiter gehen will, sollte am besten auf "Magic Yan" verzichten und direkt nach inhaltsvolleren Büchern in diesem Genre Ausschau halten.