Die Welt Magira stellt den Hintergrund für ein Rollenspiel namens Abenteuer in Magira dar und mit dem Tabletop-Spiel namens Armageddon werden im "Ewigen Spiel" die Geschicke von Magira nachgestellt. Man muss aber weder Tabletop noch Rollenspiel kennen um den Roman zu verstehen.

Bis zu einem gewissen Grad handelt es sich um eine klassische Sword&Sorcery-Handlung um die magiranischen Figuren, Thuon, Thorich, Bruss und Ilara. Hierbei handelt es sich um Krieger/Söldner, Glücksritter und eine Priesterin. Was auffällt ist das Fehlen von Elfen und Zwergen, generell sind nur wenig nicht-menschliche Rassen vertreten, z.B. Zentauren.

Die eigentliche Handlung dreht sich um Ilara, einer Priesterin auf der Flucht, die kein Menschenopfer bringen wollte. Sie, Thuon (eigentlich ihr Entführer) und Frankari werden verfolgt von den Ishiti. Sie kommen in fremde Lande, bestehen diverse Abenteuer, lernen neue Freunde und Feinde kennen u.s.w. Letztlich scheint es sich um einen klassischen Gut/Böse-Konflikt zu handeln, dass Böse wird hier durch die Finsternis verkörpert, die auf Wiederkehr durch das erwähnte geplante Blutopfer hofft.

Bei Magira - Die Welt des Spielers handelt es sich um einen neu veröffentlichten Klassiker der deutschsprachigen Fantasy-Szene. Der broschierte Roman beherbergt Vorwort, Prolog, den eigentlichen Roman, ein Nachwort und eine kurze Vorstellung von Magira, glücklicherweise fehlt auch eine Karte nicht. Leider fehlt jeder Hinweis darauf, dass es sich um Teil 1 einer Reihe handelt, dass erfährt der Leser erst nach Lektüre der Geschichte.

Ab 1974 erschien der Magira-Zyklus das erste Mal im Rahmen der TERRA FANTASY Taschenbuchreihe, leider blieb er unvollständig. Eine neue Chance bekam Magira Mitte der achtziger Jahre in einer neuen TERRA FANTASY Reihe des Moewig-Verlages. Dafür überarbeitete der Autor den Zyklus grundlegend, er war ursprünglich auf 10 Bände angelegt. Die Reihe wurde jedoch sehr bald wieder eingestellt. Nur drei Bücher erschienen: Die Welt des Spielers, Die ewige Schlacht und An den Gestaden der Finsternis. Es gab Pläne, Magira in einer achtbändigen Gesamtausgabe zu veröffentlichen. Leider wurden die Manuskripte nicht rechtzeitig fertig, und so verschwand der fertige Zyklus fast zehn Jahre in der Schublade. Schon ging die Mär vom Magira-Fluch um, der eine vollständige Erscheinung verhinderte. Nun aber soll endlich der Zyklus vollständig und überarbeitet erscheinen und Die Welt des Spielers bildet den Auftakt. Wollen wir hoffen, dass das Zyklus diesmal vollendet wird. Wie viele Teile es diesmal sind ist leider nirgends zu erfahren.

Die doch etwas typische Fantasy-Handlung wird durch einen bestimmten Kniff aufgewertet. Denn es gibt eine Zusammenwirkung zwischen den Spielern der Welt Magira und ihrer Einwohner. Welche Rolle spielt z.B. Frankari? Ist er ein magiranischer Gott, ein Spieler oder ist das wirklich das Selbe? Ist Magira wirklich nur die Schöpfung der Spieler? Existierte Magira vor der Schöpfung durch die Spieler/Götter überhaupt?
Ich denke es ist nicht zu viel verraten, dass die Spieler wie Götter in Magira wirken können. Das führt aber auch zu Situationen, die mir als Leser eher den Lesespaß verderben, z.B. wenn ein eigentlich toter Held dank "Gotteswillen" einfach an anderer Stelle wieder auftaucht.

Trotz der eigenständigen Idee der speziellen Interaktion zwischen Spielern und Spielwelt ist der Roman doch nur Durchschnitt. Mir persönlich gefallen jedenfalls viele Konsequenzen aus dieser Interaktion nicht. Ansonsten bleibt dann eben doch nur Sword&Sorcery übrig und dann noch nicht einmal besonders gute. So speziell sind die Charaktere dann eben doch nicht, so einfallsreich die Handlung nicht. Es bleibt abzuwarten, wie der Magira-Zyklus weitergeht. Ein paar gute Ideen machen leider noch kein wirklich gutes Buch aus.