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Endlich das Abi in der Tasche, den Studiengang fest im Blick, es hört sich an wie die ideale Situation für einen jungen Mann von 19 Jahren.
Doch Paul findet seine momentane Situation höchst unfair. Nicht nur, dass seine Eltern ihn sozusagen vor die Tür setzen, auch seine Freundin Bea unterstützt diese Maßnahme für mehr Selbstständigkeit. Doch in was für einer WG ihr Freund landen würde, das konnte auch Bea nicht abschätzen.
Paul findet ein Zimmer in einer WG, die bislang aus dem Hippie Klaus und einer Jurastudentin namens Holly bestand. Pauls erste Begegnung mit Holly verläuft alles andere als erfreulich, er bekommt das Zimmer nur, weil Holly Paul unattraktiv findet. Gleiches gilt auch umgekehrt, bis Paul Holly das erste Mal in hellwachem und nicht verkatertem Zustand erlebt. Hier ändert sich seine Meinung von "H wie hässlich" zu "H wie heißhochhundert". Bea ist alles andere als erfreut über diese Wandlung und wird zur eifersüchtigen Furie, sobald Holly in der Nähe ist. Doch zunächst sieht es so aus, als würde Paul es schaffen, nicht typisch männlich auf den Männerschwarm mit blondem Engelshaar und großen Brüsten zu reagieren, sondern wirklich weiter nur Bea zu lieben und zu begehren. Doch der Sommer, der so oft als Sommer des Erwachsenwerdens bezeichnet wird, ändert so einiges in Pauls Leben, nicht immer zum Besseren
Auch wenn einen hier keine tiefgehenden Erkenntnisse über das Erwachsenwerden erwarten, ist "Bauchlandung
oder Zeit auszuziehen" ein äußerst amüsanter Zeitvertreib. Paul ist 19, die Hormone spielen verrückt, die WG sorgt für Dauerkrach mit Freundin Bea, dann fängt auch noch Holly an, Paul massiv anzumachen. Und da soll ein Mann nicht den Verstand verlieren und Fehler machen.
Auch wenn Paul sich teilweise verhält wie ein gefühlskalter Idiot, man kann als Leser nicht anders, als ihn zu mögen und zu bemitleiden für die zickige Freundin, die gemeinen Eltern, den idiotischen Chef und die Verführung in Person als Zimmernachbarin.
Dies gelingt dem Autor, indem er die Geschichte aus Pauls Sicht schildert und ihn die Fehler machen lässt, die wohl jeder Mensch hin und wieder macht. Zusätzlich wird großen Wert auf Humor gelegt, daher wohl auch die Überzeichnung von Beas Wutausbrüchen, die Paul zwar immer in den Wahnsinn treiben, den Leser aber zu wahren Heiterkeitsausbrüchen verleiten.
Als Kritikpunkt lässt sich anführen, dass die Charaktere sämtlich überzeichnet erscheinen, um die Komik zu gewährleisten. Holly ist eine beziehungsunfähige, männermordende Frau, die fünf Nächte die Woche einen anderen Mann mit heim bringt, Klaus ist der kiffende Hippie, der immer als ruhender Pol fungiert, Bea die zickige Freundin, die selbst schuld ist, dass ihr Freund sich nach etwas Neuem im Bett sehnt, Paul ist der typische Mann, der nicht immer mit dem Gehirn denkt und seine Fehler immer erst zu spät bemerkt.
Doch wie gesagt, wenn einen dieser Mangel nicht stört, erwartet einen eine unterhaltsame Zeit, sobald man das Buch aufschlägt.