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Die Zylonen wurden vom Menschen erschaffen.
Sie wurden erschaffen, um das Leben auf den zwölf Kolonien einfacher zu machen.
Und dann kam der Tag, an dem sich die Zylonen entschlossen, ihre Herren zu töten.
Nach einem langen und blutigen Kampf wurde ein Waffenstillstand geschlossen.
Die Zylonen zogen sich auf eine fremde Welt zurück, die sie für sich beanspruchen konnten.
Eine Raumstation wurde gebaut auf der sich Zylonen und Menschen treffen und diplomatische Beziehungen pflegen konnten.
Jedes Jahr entsandten die Kolonisten einen Botschafter.
Die Zylonen entsandten niemanden.
Seit vierzig Jahren hat man nichts mehr von den Zylonen gehört oder gesehen.Die Galactica war einer der Kampfsterne, einer Art Weltraum-Flugzeugträger, die im Krieg gegen die Zylonen ihren Dienst tat. Nun soll das veraltete Schiff zu einem Museum umstrukturiert und sein Kapitän, Commander William Adama, in den Ruhestand versetzt werden. Doch dazu kommt es nicht: Die Zylonen kehren zurück und vernichten in einem Blitzangriff alle zwölf Kolonien der Menschen. Nur wenige hunderttausend Menschen auf verschiedenen Raumschiffen entkommen dem Inferno. In dieser verzweifelten Situation übernimmt Adama das Oberkommando der Flotte und sammelt die noch existierenden Schiffe um die Galactica. Doch ein offener Kampf gegen die Zylonen ist aussichtslos. Schweren Herzens entschließt sich der alternde Soldat, vor dem Feind davonzulaufen. Sein Ziel für die letzten Überlebenden der menschlichen Art ist ein Mythos - die legendäre dreizehnte Kolonie namens Erde.
"Kampfstern Galactica" war der Titel einer SF-Serie aus den Jahren 1978 und 1979, die im Fahrwasser des erfolgreichen "Krieg der Sterne" produziert wurde. Für eine TV-Serie hatte sie ein unglaubliches Budget, und auch wenn ihr zu Beginn nicht viel Erfolg beschieden war, so erhielt sie doch in den folgenden Jahrzehnten eine große Anzahl an begeisterten Anhängern. Ende der neunziger Jahre bemühte sich eine Reihe von Leuten um ein Revival der einst populären Serie, unter ihnen der Regisseur Bryan Singer (bekannt durch Filme wie "X-Men" und "Superman Returns") und der ehemalige Galactica-Schauspieler Richard Hatch, der die Rolle des Piloten Apollo spielte. Ihnen schwebte vor, die Kontinuität der alten Serie mit den Schauspielern von früher fortzuführen. Doch dann gab es auch noch den ehemaligen Produzenten und Serienerfinder Glen A. Larson, der auch für die populäre Serie "Knight Rider" verantwortlich war. Sein Konzept sah eine komplette Überarbeitung des Galactica-Universums vor. Sehr zum Unwillen von Hatch setzte sich Larson mit seiner Vorstellung durch.
Der vorliegende Film wurde als dreistündiger TV-Zweiteiler produziert und im Dezember 2003 vom amerikanischen Sender Sci Fi Channel ausgestrahlt. Doch schon vor seiner Veröffentlichung drangen Gerüchte über die Produktion ins Internet vor, welche die Fans der alten Serie vor Wut aufschreien ließen. Große Änderungen waren an der Story vorgenommen worden: So sollte einer der Hauptcharaktere, der Pilot Starbuck, im Original von Dirk Benedict ("Das A-Team") gespielt, jetzt als Frau dargestellt werden. Doch nach der Ausstrahlung verstummten die Protestschreie zu Gunsten einer weitgehenden Begeisterung. Zwar waren Änderungen am klassischen Serienkonzept vorgenommen worden, Starbuck war nun tatsächlich eine Frau, doch der neue "Kampfstern Galactica" war erwachsen geworden. Was Ende der siebziger Jahre als bunte Welt mit Weltraum-Cowboys in Szene gesetzt worden war, erscheint in seiner neuen Reinkarnation als an heutige Zeiten angepasste SF-Serie. Die Grundstimmung ist düsterer und hoffnungsloser. Die Charaktere sind sorgfältiger ausgearbeitet und werden nun als Menschen mit nicht unerheblichen Schwächen dargestellt. Aber auch die Zylonen haben eine Evolution durchlaufen. So ist ein Kernpunkt des neuen Konzepts die Vorstellung, dass sie nicht mehr nur als wandelnde Blechbüchsen erscheinen, sondern sich bis zur Perfektion als Menschen tarnen können. So ist auch die Paranoia, welcher Charakter in Wirklichkeit ein Zylone sein könnte, ein wesentlicher Bestandteil von Galactica geworden - und so wartet der Film auch mit einem sehr überraschenden Cliffhanger auf, der zeigt, dass die Zylonen die Menschheit schon weitaus stärker unterwandert haben, als man glauben konnte.
Ein weiterer, sehr intelligenter Ansatzpunkt bei "Galactica" ist der Verzicht auf futuristisches Design an Bord des Kampfsterns. Die Stärke der Zylonen liegt darin, dass sie die Computersysteme der Menschen problemlos unterwandern und damit wehrlos machen können. Die Galactica als Kampfstern der Zylonenkriege verzichtet daher auf vernetzte Computersysteme. Dies verringert nicht nur die Kosten für die Ausstattung des Films, sondern bietet einen schönen Kontrast zu einem Großteil der übrigen SF-Produktionen, die sich immer stärker auf futuristisches Design verlassen. Auch der ermüdende Technik-Talk, den man vor allem aus den Enterprise-Serien kennt, wird dadurch reduziert.
Die Bild- und Tonqualität der DVD ist im durchschnittlichen Bereich, abgesehen von einer kurzen Dokumentation mit eindeutigem Werbecharakter sind keine weiteren Specials enthalten. Der Film selbst kann neben der deutschen Tonspur auch im englischen Original gesehen werden.
"Kampfstern Galactica" ist ein moderner SF-Film, der abgesehen von der Grundidee nicht mehr viel mit der alten Serie gemeinsam hat. Und dies ist auch gut so. Die Serie war ein Kind ihrer Zeit, und so ist es auch mit diesem Film. Dankbarerweise scheint man auch in Amerika mittlerweile auf Filmemacher zu hören, die mehr Tiefe in ihre Geschichten bringen wollen, als es das übliche amerikanische Filmstudio bislang zugelassen hätte. Dieser Trend ist begrüßenswert, und der Erfolg dieses Zweiteilers gibt ihm Recht. In den Staaten läuft derzeit die dritte Staffel einer auf dem Film basierenden Serie, in Deutschland ist die DVD-Box zur zweiten Staffel in Vorbereitung. Die Galactica fliegt wieder - neuen, innovativen Abenteuern entgegen.