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 Der kleine Bär und das Mondscheinwunder

Autoren: Gillian Lobel
Illustratoren: Tim Warnes
Verlag: Loewe Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Über der schneebedeckten Landschaft leuchtet strahlend der Vollmond. Der Schnee schimmert silbern unter dem wundervollen Licht. Der kleine Bär schaut versonnen durch das kleine Fenster auf den Mond. Er kann nicht schlafen und fühlt sich mit einem Mal so glücklich und zufrieden wie noch nie. Das kann nur am Mond liegen. Da, der Mond lächelt ihm zu, da ist sich der kleine Bär ganz sicher. Er springt aus dem Bett, sicher, jetzt nie mehr schlafen zu können und läuft nach draußen. Er muss einfach zu seinem Freund, dem Mond.
Kaum steht er inmitten der lautlos-schimmernden Landschaft begegnet er Lilli Langohr. Auch der Schneehase will den Mond besuchen. Und den zwei Tieren scheint inmitten des Schnees ein Weg zu leuchten, der sie zum Mond bringen wird. Sie nehmen die Maus Winzigklein mit und stürmen den Hang hinauf, immer dem leuchtenden Mond entgegen.
Doch es wird immer kälter, es beginnt zu schneien und einige dunkle Wolken schieben sich vor ihren neuen Freund, den Mond. Die Landschaft wirkt plötzlich düster und unfreundlich, der Mond ist verschwunden und mit ihm auch der leuchtende Weg. Wohin sollen die drei nun gehen, wo ist der Weg zurück?

Wenn man dieses Buch in die Hand nimmt, ist man bereits verloren. So knuffige, herzallerliebste Bilder kann es ja gar nicht geben. So ein hübscher, süßer Bär, so ein schnuckeliger Hase und diese winzige, lustige Maus sind auf dem Einband zu sehen, dass man dieses Bilderbuch auch folienverschweißt auf der Stelle kauft.
Doch wehe, man packt es aus der Folie. Dann verfällt man dem Buch vollends. Kinder, die ihre Finger über den Einband gleiten lassen, jauchzen auf: Der Schnee hat Struktur, ist weich und weiß und er glitzert. Schlägt man nun das Buch auf, nehmen den Betrachter, ob drei Jahre alt oder fünf, sieben, zehn oder gar zweiundvierzig, gefangen und entführen ihn in eine Traumwelt, aus der es kein Entrinnen mehr gibt. Gebannt hängen die Kinder an den Lippen des Vorlesenden, begeistert wird jedes Bild, jeder Satz, jede einzelne, fühlbare Schneeflocke, jede Schneefläche, die geheimnisvoll glitzert, betrachtet und betastet. Dieses Bilder- und Fühlbuch ist fantastisch.

Neben den Illustrationen, die einfach wunderschön sind und dem einfachen, aber gelungenen Text, ist es vor allem der zusätzliche Einfall des Verlags, die Schneeflächen mit einer weichen Struktur fühlbar zu machen und Glitzerstaub darüber zu legen, der dieses Bilderbuch zu einem der schönsten im ganzen Bücherregal macht. Der fast mystisch wirkende Glanz der Schneeflächen im Vollmondlicht, die traumhafte Atmosphäre der Bilder, die spannende, rührende Geschichte sind in Verbindung mit dem äußerst günstigen Preis absolut unschlagbar.

Einziger Wermutstropfen sind die Finger der Kinder und die Kleider des Vorlesenden nach der Lektüre: Überall klebt Glitzerstaub. Das wird nicht jedem gefallen und ist, wenn man es in Augen oder Nase bekommt, auch nicht allzu nett. Aber dem Buch, seiner Wirkung und seiner Qualität tut dies keinen Abbruch, es führt höchstens dazu, dass einige Erwachsene dieses Buch nicht kaufen.

Fazit: Dieses Buch ist wunderschön. Zeichnungen, Text und Effekte sind in meinen Augen verwoben zu einem einmaligen Produkt. Wenn man nichts gegen ein bisschen Flitter einzuwenden hat, muss man dieses Buch einfach kaufen - der Preis ist unglaublich niedrig für das Gebotene.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. August 2006 | ISBN: 378554636X | Originaltitel: Little Honey Bear and the Smiley Moon | Preis: 13,90 Euro | 32 Seiten | Sprache: deutsch

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