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Im August 2006 erschien der zweite Sammelband von Robert Kirmans "The Walking Dead" in deutscher Sprache.
Die Überlebenden der Zombie-Katastrophe leben in einem Camp zusammen. Zu ihnen gehören auch Rick, seine Frau Lori und sein Sohn Carl. Nach einigen Entwicklungen im Rahmen des ersten Sammelbandes entschließen sich die Campbewohner zu Beginn des zweiten Teiles, sich aufzumachen, um entfernter von der Großstadt Atlanta sicherer und vielleicht auch dauerhaft leben zu können.
Ihr Weg ohne bestimmtes Ziel ist von einigen Hindernissen gepflastert. Immer wieder treffen sie auf streunende Zombies, doch dann, wenn sie glauben, gerade ein einigermaßen sicheres Plätzchen für sich gefunden zu haben, entpuppt sich gerade dieser Ort als eine Brutstätte des Schreckens ...
Robert Kirkman bezeichnet sich selbst als großen Zombie-Fan. Mit der Serie "The walking dead" begann er eine Serie, die nach seiner Aussage als endlose Chronik geplant ist, denn im Mittelpunkt steht nicht, wie die Zombies besiegt werden können, sondern wie Menschen nach einer solchen Katastrophe überleben und wie sich langfristig entwickeln.
Im zweiten Sammelband ist mehr Tempo und Entwicklung erkennbar als dies noch im ersten Band der Fall war. Die Hauptfiguren sind dem Leser bereits bekannt, also liegt der Fokus nach wie vor zwar auf der Gesamtentwicklung und dem Fortschritt der Reise, aber vor allem bei der Entwicklung der einzelnen Campbewohner. Von einigen Charakteren muss sich der Leser bereits wieder verabschieden, neue Figuren kommen hinzu - manche schaffen es in den dritten Teil, andere lassen ihr Leben in diesem zweiten. Doch wie es auch kommt: Der Comicband besticht durch Tempo, Spannung und die nachvollziehbare Entwicklung der meisten Figuren und es fällt schwer, ihn nicht in einem Zug zu lesen.
Löblich ist auch das Arrangement des Sammelbandes. An keiner Stelle findet eine Kapitelaufteilung statt und insgesamt lässt sich das gesamte Hardcover-Buch flüssig lesen, ohne dass der Leser an Stellen hängen bleibt, an denen erkennbar wäre, dass es sich um den Beginn eines neuen Heftes handelt.
Zeichnerisch ist die Comicserie komplett farblos gehalten. Die ursprünglichen Schwarzweißzeichnungen wurden später mit Grautönen bearbeitet, was dem Ganzen mehr Tiefe verleiht, das Düstere hierbei aber unterstreicht, was farbiger Gestaltung wohl eher nicht gelungen wäre.
Neben der Geschichte der Serie aus sechs Heften bietet das Comicbuch diesmal ein Nachwort von Simon Pegg (Schauspieler und Drehbuchautor, zum Beispiel "Shaun of the Dead"), außerdem den zweiten Teil des "Zombie-Guide", der sich dieses Mal mit Zombie-Comics und -Videospielen befasst, und zu guter Letzt ist eine Leseprobe der Comicreihe "B.U.A.P" zu lesen.
Auch der zweite Teil von "The walking dead" erzeugt ein hohes Maß an Spannung und weiß zu überzeugen. Spannung und Actionsequenzen sind in diesem Band häufiger beziehungsweise intensiver anzutreffen als im ersten Teil, dennoch stehen die Figurenentwicklung und das Drama des apokalyptischen Settings nach wie vor im Vordergrund.