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 Wege der Verdammten: Aus der Asche Middenheims

Wege der Verdammten 1


Cover
Gesamt ++++-
Aufmachung
Brutalität
Leitbarkeit
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Seit das bekannteste der Tabletops, also Warhammer, seinen Rollenspielableger hat, bringt Feder & Schwert ziemlich regelmäßig Erweiterungen heraus, die dieses Rollenspiel wirklich bereichern. "Aus der Asche Middenheims" ist das erste Kaufabenteuer des jungen Systems und gehört zur Serie "Wege der Verdammten".

Im ersten Teil des Buches fängt das Abenteuer noch längst nicht an, es gibt stattdessen Geschichten und Hintergründe rund um Middenheim, eine der ältesten Städte des Imperiums und Zentrum des uralten kriegerischen Ulric-Kultes. Der Sturm des Chaos ist gerade von Middenheim abgewehrt, überall sind noch Trümmer, Anhänger des Chaos bewegen sich viel zu frei und die Not in der Stadt ist groß.

Als die Helden mit einer Schar Flüchtlinge und einer alten sigmaritischen Ikone - Sigmar ist Ulrics Nachfolger als Hauptgott und in Middenheim nicht so sehr verehrt - nach Middenheim kommen, geraten sie gleich in gewisse Streitigkeiten herein, denn der alte Sigmarit, dem sie die Ikone übergeben, wird am nächsten Morgen ermordet aufgefunden. Es ist nicht so schwer, nachzuweisen, dass die Spielercharaktere (SC) unschuldig sind, aber wer war es? Die Stadtwachen sind derb unterbesetzt, deswegen werden die SC gefragt, ob sie das nicht übernehmen können. Damit stürzen sich die SC in einen Strudel von gefährlichen Begegnungen, in Intrigen und Verrat, also mitten hinein in die Welt von Warhammer.

Beim Aufschlagen des Buches kommt gleich die erste Begeisterung auf. Eine großformatige Doppelseite ist von einem detaillierten Stadtplan erfüllt, voll von winzigen Sträßchen und Gässchen, voll von Häuschen und Palästen. Im Prinzip lohnt sich die Anschaffung dieses Abenteuerbandes schon wegen dieser Karte, denn wann immer man wilde Verfolgungsjagden in Städten irgendwelcher Rollenspielwelten veranstaltet, kann man diese Karte einfach so nutzen.

Aber damit nicht genug, auch die lange Einleitung, die Ausarbeitung der Stadt Middenheim mit jeder Menge Tempeln und Kneipen und weiteren wichtigen Orten, die der Stadt ein völlig eigenes Flair geben, ist ein kleines Juwel, das dieses Kaufabenteuer eben auch abseits des eigentlichen Abenteuers interessant macht.

Und das Abenteuer selbst? Das ist relativ linear, aber nichtsdestotrotz ziemlich spannend. Die Ziele sind eigentlich immer sehr klar, können aber durchaus auf verschiedene Weisen erreicht werden. Nicht jeder, der den SC begegnet, ist das, was er zu sein scheint, und neben einigen harten Kämpfen, die es zu bestehen gilt, gibt es auch einige Situationen, in denen man die Waffen besser wegsteckt. Also insgesamt sehr ausgewogen, hart wie Warhammer sein muss und ziemlich ergiebig. Locker Stoff für eine ganze Reihe von Rollenspielabenden, zumindest wenn die Lücken, die Autor Graeme Davis an einigen Punkten lässt - meistens kurze oder längere Wege -, auch noch ausgefüllt werden. Außerdem gibt es noch ein paar Abenteuerideen, die man zwischenschieben kann. Damit wird das Abenteuer fast eine Kampagne.

Das Warhammer-Rollenspiel ist faszinierend und in seiner spröden Art ohne viel Magie ziemlich einzigartig. Das Abenteuer macht viel Appetit auf dieses Spiel und viel Appetit auf mehr.

Holger Hennig



Hardcover | Erschienen: 01. Juli 2006 | ISBN: 3937255761 | Originaltitel: Ashes of Middenheim | Preis: 24,95 Euro | 112 Seiten | Sprache: Deutsch

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