Mit dem 176-seitigen Ratgeber "Geldgeschenke kreativ und originell" will die Diplom-Designerin Barbara Schneider den leidigen Überlegungen, wie man am besten Geld verschenkt, ohne es in herkömmlichen Couverts oder Karten dezent zu platzieren, ein Ende bereiten.

Bevor der Leser sich in zwölf Kapiteln Anregungen und Tipps zum Schenken von Geld holen kann, weist die Autorin in einem Vorwort auf den richtigen Umgang mit Geldscheinen beim Basteln hin, schließlich soll der Beschenkte die Scheine auch wieder verwenden können.
Es folgt ein Inhaltsverzeichnis, das einen ersten Überblick über die Kapitel liefert. Begonnen wird mit Konfirmation und Kommunion, es folgt das Kapitel Ostern. Geburtstag ist vermutlich das Kapitel, das für viele Leser das Interessanteste ist, denn viele Geburtstagskinder wollen über das Jahr verteilt beschenkt werden. Jubiläum ist das nächste Kapitel, es folgen Hochzeit, Geburt, Schule, Ausbildung und Gute Nachbarschaft. In dem Kapitel Gemeinsam schenken zeigt die Autorin Möglichkeiten, mit mehreren Personen zusammen Geld zu verschenken. Weihnachten folgt, und mit Für alle Gelegenheiten schließt das Büchlein ab.
Die einzelnen Kapitel umfassen zwischen drei und elf Bastelanleitungen, um das geschenkte Geld schön zu verpacken oder in Szene zu setzen. Jede Anleitung beinhaltet eine kurze, prägnante Überschrift, eine Liste mit den benötigten Materialien sowie eine Schritt-für-Schritt-Erläuterung. Diese wird mit Bildern unterstützt, die Zwischenschritte verdeutlichen. Komplettiert wird jede Anleitung durch Fotos des fertigen Geschenks. Zusätzliche Basteltipps und Zeichnungen, die als Grundlage für Bastelschablonen dienen können, vervollständigen eine Geschenkidee.

Vorsicht bei der Anschaffung des Buches: Die meisten angebotenen Ideen zum Schenken von Geld sind kreativ oder originell - aber allesamt sind in erster Linie für Bastelwillige geeignet. Bei den meisten Gestaltungsmöglichkeiten sollte man bereits Erfahrung im Basteln haben, denn gerade die Arbeit mit Geldscheinen ist knifflig; ein verklebter oder zerschnittener Geldschein nützt weder dem Schenkenden noch dem Beschenkten etwas.
Positiv an den Ideen ist, dass sie relativ kostengünstig sind; die meisten Gestaltungen sind mit Papierservietten, Bastelpapier und anderem Material, das sich in den meisten Haushalten bereits findet, durchführbar. Andere Ideen verlangen schon etwas mehr Aufwand, etwa ein Weihnachtselch aus Sperrholz, der als Bündel das Geld auf dem Rücken trägt, oder ein Filzdrache, dessen Hort (bestehend aus einer Verpackungsschale) mit Münzen gefüllt ist.
Ein Problem, das sich bei den Geschenkvorschlägen ergibt, ist die oftmals offene Zurschaustellung des Geldbetrages. Viele Schenkenden ziehen, gerade bei höheren Beträgen, eine dezente "Geheimhaltung" vor. Schneider bietet entgegen dieser Handhabung zahlreiche Ideen an, bei denen die geschenkte Summe deutlich sichtbar ist.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Wiederholung einiger Themen. Der Leser bekommt zahlreiche Vorschläge an die Hand, wie er das Geld hübsch an einer selbst gebastelten Karte oder einer Pflanze drapieren kann; die Basisidee bleibt letztlich aber die gleiche. Der Fundus, aus dem der Leser schöpfen kann, ist letztlich also nicht so groß, wie man bei 176 Seiten vermuten könnte, und besteht teilweise nur aus Varianten desselben Themas.

Leider findet sich nur auf der Buchrückseite ein kleiner Hinweis auf die Richtung der Ideen, die mit dem Buch geliefert werden. Wer gerne bastelt, findet bestimmt die eine oder andere Anregung, die sich mit etwas Geschick und Eigeninitiative noch ausbauen lässt. Allerdings kann der Leser nur aus einem recht kleinen Fundus an Vorschlägen schöpfen, die zumindest - um den Titel des Büchleins aufzugreifen - kreativ und originell in verschiedenen Varianten umgesetzt wurden. Da hätte es schon etwas mehr sein dürfen.