Debian ist eine Linux-Distribution, welche viele Entwickler, Informatiker und Computerfreaks in ihren Bann zieht. Linux allgemein ist eine Alternative zu Windows und darüber hinaus auch noch kostenlos als OpenSource verfügbar. OpenSource ist der entscheidende Vorteil für Entwickler und Programmierer im Vergleich zu Windows, da jeder an diesem System mitwirken kann und sich Linux durch viele helfende Hände und kleinere sowie größere Entwicklungen verbessert und den Bedürfnissen der Anwender anpasst. Wenn man allerdings vorher nur Windows gewohnt ist, ist der Umstieg oftmals etwas schwieriger. Dies hängt jedoch auch von der Distribution ab. Debian ist eine Distribution, welche sich nicht unbedingt für Anfänger eignet, doch mit etwas Übung und Geduld findet man sich auch mit Debian zurecht.

Nach einer ausführlichen Einführung gibt es einen Überblick über das vollständige Debian-Projekt. Dabei werden die Geschichte und Philosophie ebenso wie die Lizenzprobleme und die Organisation des Projekts besprochen. Im dritten Kapitel geht es darum, Debian richtig zu installieren, da dies die Voraussetzung für einen erfolgreichen Umgang mit mit dem System ist. Danach geht es weiter mit den Archiven und Releases und dem System zur Paketverwaltung. In den weiteren Kapiteln behandelt der Autor die Themen Sicherheit, Administration und das Erstellen von Paketen.
Das letzte Kapitel widmet sich den Quellen und Dokumentationen, so dass man Informationen erhält, wo man sich weiterhin informieren kann. Besonders bei Debian sind die Mailinglisten oftmals eine große Hilfe. Der Anhang gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Debian-Varianten und Distributionen, welche auf Debian aufbauen. Darüber hinaus befinden sich dort noch einige nützliche Informationen wie beispielsweise die Debian-Richtlinien für freie Software und vieles mehr.

Das Buch "Das Debian-System" wendet sich an Linux- und Unix-Administratoren als auch an Debian-Anwender. Für Linux-Neueinsteiger ist dieses Buch nicht geschrieben, da ein gewisses Maß an Grundwissen vorausgesetzt ist, welches man sich erst erarbeiten sollte, bevor man weitere Schritte geht. Nur weil man in der Fahrschule angemeldet ist, kann man nicht automatisch ein Auto fahren. Ebenso ist es mit Debian: Man benötigt sehr viel Übung, bis die betriebssystemspezifischen Anwendungen wie der Umgang mit der Shell und ähnliches einem ins Blut übergehen.

Vor allem Studenten und Informatiker sollten sich dieses Buch zulegen, wenn sie mit Debian arbeiten möchten, da darin viele Details und Möglichkeiten besprochen werden, welche man nach der Methode Learning-by-doing nicht unbedingt auffallen. Zusätzlich versorgt das Buch den Anwender mit ausführlichen Informationen über die Hintergründe von Debian. Wenn man das Wissen besitzt und gerne an dem Projekt mitarbeiten möchte, so kann man sich mit diesem Buch auch ein bisschen Grundwissen über Debian aneignen, da die Strukturen, welche sowohl organisatorisch als auch systemtechnisch hinter dem Betriebssystem stecken, sehr gut dargestellt werden.

Die Beschreibungen der einzelnen Varianten und Möglichkeiten sind sachlich und knapp, was allerdings von einem Doktoranden nicht anders zu erwarten ist. Man muss selbst denken und bekommt nicht alles häppchenweise vorgesetzt. Dies führt allerdings zu einem wahren Verständnis des Systems, und da es eindeutig nicht für Einsteiger gedacht ist, sind die Wahl der Sprache und die Sachlichkeit sehr gut gelungen. Natürlich bedarf es einiger Übung, um Pakete zu erstellen, doch dieses Buch bietet ein gutes Nachschlagewerk, wenn man zwischendurch nicht weiterkommen sollte. Und obwohl die Beschreibungen knapp und sachlich gehalten sind, werden die Themen einfach dargestellt und nicht unnötig erschwert.

Fazit:
Ein durchaus gelungenes Buch, welches sich an Linux- und Unix-Administratoren und Linux-Anwender wendet, die bereits einige Erfahrungen im Umgang mit Linux und Unix gemacht haben. Ein großes Dankeschön an den Verlag, welcher dieses Buch nicht nur in englischer, sondern auch in deutscher Sprache herausgebracht und somit das Lesen für nicht ganz so englischfeste Debian-Fans erleichtert hat.