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Wieder einmal hat sich das Rad der Zeit weiter gedreht, hier wie auch überall in der Welt. So auch in Kent, einem kleinen Ort fernab von allem anderen, nur die fahrenden Leute kommen jedes Jahr hierher, um ihr Sommerlager auf zu schlagen.
Und erwartet werden sie auch. Fianne weiß genau, wann sie kommen. Ihr Vater Ciarán hat ihr beigebracht, die Muster der Welt zu verstehen und wie sie sich außerhalb dieses Muster bewegen kann. Aber heute ist ihr das egal, sie will nur ihren Freund Darragh wieder sehen, mit dem sie die meiste Zeit im Sommer verbringt, wenn sie keinen Unterricht von ihrem Vater in ihrer eigenen besonderen Fähigkeit, der Magie, erhält.
Fianne war der Meinung, ihrem Leben würde nichts fehlen, doch ihr Vater ist anderer Meinung. Sie soll ihr Erbe kennenlernen, denn Fianne hatte ja nicht nur die Magie ihres Vaters auf den Weg mitbekommen, sondern auch das Erbe ihrer Mutter Niamh, einer Tochter der Familie Sevenwater, und Fianne ist nun fast erwachsen.
Sie ist ein Kind von Sevenwater, auch wenn dort damals niemand die Verbindung ihrer Eltern gewünscht hatte, doch deren Liebe war stärker und hat Fianne hervor gebracht.
Doch durch ihren Vater Ciarán trägt Fianne noch ein anderes Erbe in sich, das der Lady Oonagh. Diese hat nun entschieden, sich Fianne und ihre Fähigkeiten zu nutzen zu machen, um Sevenwater zu kontrollieren, was ihr zu ihrer Zeit durch Sorcha, die Tochter des Hauses Sevenwater, vereitelt worden war.
So wird Fianne, bevor sie nach Sevenwater geht, Großmutter Oonagh in die Lehre gegeben, um all das zu lernen, was man für solch eine Gesellschaft braucht. Doch Oonagh ist nicht annähernd eine so gütige Lehrerin wie ihr Vater. Kann Fianne etwas nicht, wird sie durch grausame Zauberreihen bestraft. Aus Angst, ihren Hass auch noch auf weitere Leute zu lenken, vermeidet sie in diesem Sommer sogar den Kontakt zu Darragh, ihrem einzigem Freund. Sie hat sowieso keine Zeit, denn ihre Großmutter ist unermüdlich in ihren Racheplänen, und ihr "Werkzeug" muss bereit sein.
Und dann ist es soweit, die fahrenden Leute sollen Fianne mit nach Sevenwater nehmen, wo sie den dunklen Plan der Lady Oonagh ausführen soll.
Und so beginnt die Geschichte ...
Mit "Das Kind der Stürme" geht die Sevenwater-Trilogie in die letzte Runde. Auch diesmal hat sich Juliet Marillier an die Fersen einer Frau gehängt, Fianne, in deren Adern das Blut Sevenwaters fließt, doch deren Aufgabe die endgültige Vernichtung der Bewohner von Sevenwaters zu sein scheint, denn niemand anderes als Lady Oonagh steht als dunkler Schatten hinter Fianne und treibt sie zu ihren Taten an.
Hier muss man anmerken, dass der englische Titel "Child of the Prophecy" besser den Geist dieses Buches wiedergibt, welcher in seiner Übersetzung "Kind der Prophezeiung" bedeutet. Wer das Buch schon kennen sollte, wird wissen, was gemeint ist. Für die anderen sollte dadurch nur noch ein weiterer Anreiz gegeben werden, "Das Kind der Stürme" ebenfalls zu lesen.
Wie auch seine Vorgänger "Die Tochter der Wälder" und "Der Sohn der Schatten" beinhaltet "Das Kind der Stürme" viel Herz und gibt den menschlichen Werten von Gut und Böse eine bedeutende Rolle. Gerade diese ausgetragenen Gewissenkonflikte der Personen machen dieses Buch so fesselnd, sie vermenschlichen das Buch auf eine Art, die nur wenige Autoren erzeugen können.
Leider geht nun mit "Das Kind der Stürme" eine wirklich interessante Reihe zu Ende, die an Menschlichkeit Ihresgleichen sucht, aber der Abschluss ist wirklich gelungen und gibt dem Mythos, der Prophezeiung, endlich eine Auflösung.
Schade war, dass sich am Ende dieses Buches keine Erklärung zu den Festen findet, die im Geiste des alten Glaubens in diesem Buch gefeiert werden, und auch die Aussprachhilfe zu den verwendeten Namen ist in diesem Buch nicht vorhanden, obwohl das in den anderen Bücher immer sehr hilfreich war.
Aber zu Anfang befindet sich wie gewohnt eine Karte, die die wichtigsten Orte zeigt, was doch wesentlich zur besseren Vorstellung beiträgt.
Daraus ergibt sich nun ein wirklich gelungener Abschluss, der die Geschichte Sevenwaters wunderbar abrundet und so den Leser nicht unbefriedigt zurück lässt.
Wer also die Reihe schon angefangen hatte, sollte unbedingt noch "Das Kind der Stürme" dranhängen, um das Bild abzurunden. Wer zuerst an dieses Buch gekommen ist, sollte überlegen, auch noch die Vorgänger zu lesen, um einige Hintergründe besser zu verstehen, auch wenn sich "Das Kind der Stürme" ohne dieses Vorwissen gut lesen lässt, aber gerade das sollte einen neugierig auf mehr aus der "Sevenwater-Trilogie" machen.