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Nachdem das Hörspiel zum Herrn der Ringe schon lange existiert und viele Freunde hat, hat sich der Hörverlag eine vollständige Lesung des Mammutwerkes vorgenommen. Verpflichtet wurde Achim Höppner, Gandalfs Stimme in den Filmen, der allerdings leider wenige Tage vor Abfassung dieser Rezension starb. Mit welchem Vorleser der Zyklus weitergeht, ist also ungewiss, aber hier geht es ja auch erst mal um den ersten Teil.
Alles beginnt mit einem großen Fest, denn der eigenwillige Hobbit Bilbo Beutlin wird einundelfzig, ein wahrlich gesegnetes Alter auch für die oftmals sehr alt werdenden kleinen Leute aus dem Auenland. Gleichzeitig wird auch der Geburtstag von Bilbos adoptiertem Neffen Frodo gefeiert, denn der wird am gleichen Tage 33 Jahre alt, und damit jährig. Neben den vielen Hobbits, die Herr Beutlin eingeladen hat, kommen auch eine Menge Zwerge und der alte Magier Gandalf, der für ein ganz besonderes Feuerwerk sorgen will. Während der Feierlichkeiten verschwindet Bilbo Beutlin mithilfe seines Ringes, der noch eine größere Rolle in dieser Geschichte spielen wird.
Siebzehn Jahre gehen ins Land, Frodo ist der Erbe des Besitzes Beutelsend und auch des ominösen Ringes. Gandalf ist schon viele Male zurückgekehrt und eröffnet Frodo plötzlich, dass es mit dem Ring etwas Besonderes auf sich hat. Es ist der Eine Ring, einst vom dunklen Herrscher Sauron geschmiedet und eine sehr mächtige Waffe für diejenigen, die ihn einzusetzen vermögen. Und da Sauron wohl irgendwie auf seinen Ring aufmerksam wurde, wird er dafür sorgen, dass Frodo in seiner Heimat keine Ruhe mehr haben wird. Also bricht Frodo mit seinem Freund und Diener Sam und den Freunden Merry und Pippin auf eine gefahrvolle Reise auf, verfolgt von unheimlichen schwarzen Reitern.
"Der Herr der Ringe" ist spätestens seit den äußerst erfolgreichen Filmen eine Geschichte, die jeder kennt, und doch ist diese Lesung etwas ganz neues. Achim Höppner liest die Geschichte in all der Betulichkeit, die ihr nun mal eigen ist, lässt die Charaktere der Hobbits, ihrer Freunde und Gegner sehr lebendig werden, erzählt mit einer Ruhe, die der Breite der Erzählung erlaubt, sich wunderbar zu entfalten. Der sehr oft märchenhafte Charakter dieses ersten Buches gerät in der sonoren, leicht rauchigen Stimme Höppners wunderbar und so sind auch 17 CDs immer eine Freude, auch wenn das Buch sicherlich Längen hat. Aber eben auch in diesen Längen kann man einfach genießen, wie toll Höppner erzählt.
Dass das Buch in vielerlei Hinsicht etwas altmodisch ist, dass Tolkien es nicht so sehr mit der Dramaturgie seiner Geschichte hatte, das ist alles Fakt, auf der anderen Seite ist die Tiefe der Erzählung so ungeheuer groß, dass sie jederzeit faszinieren kann. Klare Empfehlung!