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 Summerslam 2006

Produzenten: WWE
Sprecher: Carsten Schäfer, Günter Zapf
Verlag: Rough Trade

Cover
Gesamt ++---
Action
Bildqualität
Brutalität
Extras
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Ton


"Biggest Party of the Summer" - das war auch in diesem Jahr 2006 der Ruf zum Summerslam. Der Summerslam ist ein ganz besonderer Event der WWE, einer der vier großen Tage, an dem alle Roster, also Unterligen der WWE, ihre Matches haben. In diesem Jahr gehörte zum ersten Mal ein Match der ECW zu einem solchen Event.

Der Beginn ist ein Match aus dem Smackdown-Roster, und mit Rey Mysterio und Chavo Guerrero treten zwei leichte Luchadores mexikanischer Art gegeneinander an, verbunden im Hass einer etwas geschmacklosen Storyline, die mit dem leider verstorbenen Eddie Guerrero zu tun hat. Zynischerweise werden vor dem Match die gleichen Szenen eingespielt, die in einer Fehde zwischen Eddie Guerrero und Rey Mysterio im letzten Jahr schon gebraucht wurden. Aber ein tolles Match, viel Technik mit viel Härte gepaart. Würde eigentlich gut zur ECW passen.

Aber deren Titelmatch folgt ja auch sogleich, und dafür, dass mit Big Show ein absoluter Riese im Ring steht und seinen Titel gegen den ausgemergelten Techniker Sabu verteidigt, kommt ein wirklich gutes Hardcorematch zustande.

Damit wären die richtig guten Matches schon Vergangenheit, alles was jetzt kommt, kommt an die beiden ersten Kämpfe definitiv nicht heran. Das gilt ganz im Besonderen für das nächste Match. Da trifft doch wahrlich der Legendenkiller Randy Orton auf die Legende der Legenden Hulk Hogan, der in diesem Jahr antritt, um eine Single seiner Tochter Brooke zu promoten. Hogan ist ziemlich genau dreißig Jahre älter als sein Gegner, der natürlich dazu verpflichtet wurde, den Immortal One gut zu verkaufen. Das langsamste Match des Abends, das langweiligste Match des Abends, schrecklich und völlig unnötig.

Die nächsten Legenden kommen sogleich, Mick Foley trifft auf Ric Flair, und das in einem unangenehmen, blutstrotzenden "I quit"-Match, das immer erst dann beendet ist, wenn einer der Beiden die Wörtchen über die Lippen bringt. Die Beiden bringen zusammen denn auch locker hundert Jahre in den Ring, und das ist im Prinzip auch gut so, denn beide können definitiv eine ganz andere Gangart gehen als Hogan, aber manchmal sind Hardcorematches einfach nur ekelhaft, und dieses hier ist zumindest hart an der Grenze.

Nach zwei Matches aus dem Raw-Roster geht es zum letzten Mal zu einem der anderen beiden - Smackdown nämlich. Und hier zeigt es sich, dass zumindest in der Zeit, als der Summerslam geplant wurde, in der WWE-Führung die Meinung vorgeherrscht haben muss, dass das Raw-Roster die wichtigste Liga sei. Schließlich gibt es mehr Raw-Matches als Begegnungen der beiden anderen Roster gemeinsam. King Booker muss nun seinen World Heavyweight Champion-Gürtel gegen "The Animal" Batista verteidigen. Aber die beiden passen nicht gut zusammen, eigentlich müsste es funktionieren, beide sind groß und muskulös, zumindest King Booker kann auch ziemlich gut mit seinem Körper umgehen. Trotzdem ist das Match furchtbar langweilig.

Dann treffen die beiden Stars, die die Gruppierung D-X bilden, also Shawn Michaels und Tripple H, auf ihre Chefs, WWE-Besitzer Vince McMahon und seinen Sohn Shane. Eine nett eingefädelte Fehde reicht aber noch nicht zu einem guten Match. Ist ganz unterhaltsam, aber noch lange nicht gut. Wäre zwischen besseren Matches gut aufgehoben gewesen.

Der Hauptkampf des nun schon seit mehr als einer Stunde langweiligen Summerslams ist die Auseinandersetzung zwischen Edge und John Cena - Bösewicht Edge ist der Champion und will seinen Gürtel natürlich verteidigen, auch wenn John Cena in seiner Heimat antritt. Vor dem Kampf werden Bilder gezeigt, in denen die Beiden wie die Wilden aufeinander losgehen, bei den Extras gibt es Bilder vom nächsten Tag bei Raw, auch da gibt es ein sehr wildes und intensives Aufeinandertreffen, nur leider ist dieser Kampf beim Summerslam viel ruhiger und taktischer und auch nur Mittelmaß.

Summerslam war früher mal fast so groß wie Wrestlemania, auf jeden Fall wichtiger als Royal Rumble und Survivor Series. Wie im Vorjahr war der diesjährige Summerslam aber nur eine langweilige Häufung von Singlematches, aus dem nur die beiden Opener ein bisschen herausstechen konnten. Außer dem Comedymatch zwischen der D-X und den McMahons gab es weder TagTeam-Action noch irgendeine andere Veranstaltung mit mehr als zwei Wrestlern. Da werden althergebrachte Aktionen abgespult, die man beim Summerslam vor zehn oder fünfzehn Jahren schon besser gesehen hat. Und die Übermacht der Altherrenliga WWE-Raw ist auch ziemlich peinlich. Die interessanten Talente sind fast durchgängig in den anderen Ligen. Und die interessanten Wrestler von Raw, zum Beispiel die jungen Herren, die sich um den Intercontinental Champion-Titel streiten. Carlito zu sehen wäre in jedem Fall interessanter gewesen als Hulk Hogan, aber vor allem, wo waren die ECW- und Smackdown-Wrestler, die diese Bühne gebraucht hätten. Alles in allem nur was für absolute Fans.

Holger Hennig



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. November 2006 | FSK: 18 | Laufzeit: 180 Minuten | Preis: 26,89 Euro | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Französisch

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