Wale und Delfine sind faszinierende Tiere. Der Autor berichtet, was wir heute über Meeressäuger wissen, und berücksichtigt dabei aktuelle Forschungsarbeiten. Es gibt also in diesem Buch viel Interessantes und auch Neues zu entdecken. Aufgewertet werden die Texte von zahlreichen, teils spektakulären Bildern.

Der Leser erhält einen umfassenden Einblick in die Artenvielfalt und die Biologie der Wale. Über achtzig verschiedene Walarten gibt es. Diese Zahl könnte noch steigen, weil die Entdeckung neuer Arten nicht ausgeschlossen scheint. Vorgestellt werden die Zahnwale mit ihren zehn Familien, darunter vierzig Gattungen und einundsiebzig Arten, und die Bartenwale mit vier Familien, darunter sechs Gattungen mit mindestens zwölf Arten. Das größte Tier ist der Blauwal mit bis zu 33,58 Metern Länge und einem Gewicht bis 190 Tonnen. Die kleinste Walart, der Vaquita, ein Schweinswal, ist dagegen nur 1,5 Meter lang und wiegt 45 Kilogramm.

Die einzelnen Arten werden hinsichtlich ihres Vorkommens und ihrer Verbreitung vorgestellt. Dabei erzählt der Autor, wie die Arten typischerweise aussehen, wie sie sich ernähren und ihr Futter suchen. Beleuchtet wird auch, wie sie leben und sich fortpflanzen. Ihr Sozialverhalten wird ebenfalls unter die Lupe genommen. Immer wieder streicht der Autor Besonderheiten heraus. So erfährt der Leser beispielsweise, dass ein Grönlandwal bis zu 200 Jahre alt werden kann. Interessant ist es auch zu erfahren, wie die Wale und Delfine sich ihrer Umwelt angepasst haben, um ihr Überleben zu sichern.

Dass der Mensch hier eine große Rolle spielt, ist eine Tatsache. Im Buch gibt es ein Kapitel, das den Walschutz in den Vordergrund rückt. Der Autor gibt hier seine Meinung sehr deutlich wieder und klärt den Leser über die Vorgänge in der Welt auf, macht auf Brennpunkte aufmerksam. Außerdem steckt er klare Ziele ab, die die Erhaltung der Arten und ihres Lebensumfeldes anstreben.

Die Fotos im Buch sind teilweise eine Sensation, da auch seltene Walarten gezeigt werden. Aber auch andere Bilder sind faszinierend, so zum Beispiel die Unterwasseraufnahme einer Gruppe atlantischer Fleckendelfine, die mit Luftblasen spielen, oder das Foto eines Schwertwals, der auf den Strand zuschwimmt, um eine Mähnenrobbe zu jagen, oder auch das Bild eines riesigen Gauwals, der wie eine Urgewalt aus dem Wasser auftaucht.

Dem Autor gelingt es, den Leser für die Wale und Delfine zu begeistern, auch wenn die Texte teilweise etwas sehr sachlich gehalten sind. Dafür werden die neuesten Forschungsergebnisse und viele interessante Details präsentiert, auch wenn hier noch viel Arbeit vor den Forschern liegt. Natürlich wird spekuliert, wie intelligent Wale und Delfine sind. Der Autor stützt sich hier auf Beobachtungen und Erlebnisse mit den Tieren. Für den Leser dürfte dieses Kapitel besonders interessant sein. Die Erkenntnisse sind verblüffend. Auch daraus resultiert das besondere Anliegen des Autors für den Walschutz und findet so sicherlich eine breite Aufmerksamkeit. Der Autor prangert nicht an, er lässt vielmehr Tatsachen für sich sprechen.

Alle Fotos tragen ausführliche Bildunterschriften und stehen in Zusammenhang mit den Texten. Hin und wieder werden dem Leser auch Tagebuchaufzeichnungen des Autors von seinen Walbeobachtungen präsentiert.
Die im Buch verwendeten Fachbegriffe kann man am Ende des Buches nachschlagen. Ein Register ist ebenfalls vorhanden. Eine Überraschung, ebenfalls am Ende, ist die kleine Übersicht mit den Superlativen. Hier erfährt man nicht nur, welches das seltenste Tier ist oder welches das lauteste. Vorhanden ist auch eine Karte, welche die Verbreitung der Wale in den Meeren und Flusssystemen zeigt. Als Leser fühlt man sich sehr umfassend informiert.