Während einer Stadtbesichtigung, der sogenannten Stäffele-Tour, in Stuttgart finden Touristen die Leiche der 16-jährigen Jessica Heimpold, der Tochter eines erfolgreichen Kaufmanns.

Im Rahmen ihrer Ermittlungen stößt Katrin Neundorf, Kommissarin beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg, zunächst auf seltsame und Verdacht erregende Gestalten in Jessicas Freundeskreis. Sehr bald scheint geklärt, dass die beiden Söhne der serbischen Putzfrau der Heimpolds Jessica ermordet haben.

Als jedoch nur wenige Tage nach dem Mord an Jessica auch deren Vater, Robert Heimpold, überfahren wird, zweifelt Katrin Neundorf, die bereits vorher erhebliche Zweifel an der Täterschaft der beiden Jugendlichen hatte, endgültig an ihrer Schuld. Ihre Ermittlungen beziehen sich ab sofort neben dem privaten Umfeld von Jessica und ihrem Vater auch auf dessen berufliches Umfeld.

Dabei wird sehr schnell klar, dass sowohl Robert Heimpold, der nach außen hin saubere Geschäftsführer der Firma Afrimport, als auch sein Chef, Dieter Meck, in äußerst illegale Geschäfte verwickelt sind, die dank der Recherchen eines Journalisten kurz vor der umfassenden Aufdeckung stehen. Für Katrin Neundorf stellt sich da natürlich die Frage, ob das Motiv dieser beiden Morde in diesen illegalen Machenschaften zu finden ist.

Bereits zu einem frühen Zeitpunkt stellt Klaus Wanninger seine Kritik an der Gesellschaft dar, indem er die Pressemeldungen des nächsten Tages, die - je nach Aufmachung und Adressaten der Zeitschrift - die ausländischen Mitbürger generell als gewalttätig hinstellen und gleich dazu aufrufen, hier strengere Maßstäbe anzulegen. Das Gleiche gilt auch für einige Beamte der Polizei, deren persönliche Einstellung zu Ausländern sich genau mit diesem Weltbild deckt.

Wanninger hält sich auch mit seiner Kritik an der scheinbar sauberen Geschäftswelt nicht zurück. Er zeigt deutlich auf, dass es immer wieder Geschäftsleute gibt, die vor nichts zurückschrecken, um selbst einen Gewinn zu erzielen. Selbst das Leben anderer Leute spielt dabei keine Rolle.

Trotz oder gerade wegen dieser deutlichen Kritik an der Gesellschaft ist es dem Autor gelungen, einen äußerst spannenden und unterhaltsamen Krimi zu schreiben, der für den Leser immer wieder überraschende Wendungen bereit hält.

Der Krimi ist kurzweilig geschrieben und an keiner Stelle langweilig. Klaus Wanninger ist es gelungen, die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite aufzubauen. Und vielleicht gibt es doch am Ende noch eine besondere Form der Gerechtigkeit. Vielleicht sollten noch mehr Leute die Möglichkeit der Beichte nutzen.