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Auf 160 Seiten, in acht Kapiteln präsentiert der Autor Erlebnisse von Menschen, die tödliche Gefahren, Extremsituationen oder einfach nur Skurriles erlebt haben.
"Im Kampf mit der Natur" berichten zum Beispiel Menschen von ihren Empfindungen, die vom Blitz getroffen worden sind, von einer Lawine verschüttet wurden oder in einen Wirbelsturm geraten sind.
"Von Wilden Tieren angegriffen werden" enthält neben dem obligatorischen Hai-Unfall die Geschichte eines Elchjägers, der von einem Grizzlybären angefallen wurde. Darüber hinaus enthalten sind ein Stierangriff, ein Giftschlangenbiss und eine Killerbienen-Attacke.
In "Die Welt zu Füßen" geht es weniger dramatisch zu, das Kapitel berichtet von überwältigenden, positiven Erfahrungen. Wie ist es beispielsweise, auf dem Mond spazieren zu gehen? Wie fühlt es sich an, einen Sechser im Lotto zu haben, den Oscar zu gewinnen oder den Nobelpreis verliehen zu bekommen?
Weniger erfreulich geht es in dem Abschnitt "Von Krankheiten heimgesucht" zu. Verschiedene Menschen berichten von Gedächtnisverlusten, Zwangsneurosen, Ebola, epileptischen Anfällen bis hin zu Magersucht und Lepra.
"Im Kampf gegen das Unbekannte" erörtert das Phänomen der Multiplen Persönlichkeit, sowie eine Geisteraustreibung aus Sicht des Opfers, bzw. aus der Perspektive einer Helferin.
"Einen außergewöhnlichen Körper haben" berichtet von extrem großen und kleinen Menschen. Von einem Mann, der 180 Kilo wog, ist ebenso die Rede wie von einem Herren, dessen Frau falsche Brüste hat und der berichtet, wie sich das anfühlt.
Weniger belustigend ist das Kapitel "Von Menschen angegriffen werden". Eine Schauspielerin erzählt von einem Kopfschuss, den sie erlitten hat. Ein weiterer Mensch hat am eigenen Leib erfahren, wie es ist, als Geisel genommen zu werden. Ein Auftragskiller kommt ebenso zu Wort wie ein Scharfrichter in den USA.
"Leben und Sterben" befasst sich mit Todeserfahrungen und dem Wunder der Geburt aus Sicht der Mutter. Ein Selbstmörder berichtet von seinem Suizidversuch und eine Frau schildert einen Flugzeugabsturz, den sie selbst nur knapp überlebte.
Reißerisch wie die Aufmachung der Bild-Zeitung springt dem erwartungsfreudigen Leser das Cover des Taschenbuches ins Auge. Der Titel tut sein Übriges, um die voyeuristischen Neigungen des Lesers anzusprechen. Die einzelnen Berichte sind sehr kurz gehalten und erstrecken sich zum größten Teil über zwei Seiten. Eine eingehende Reflektion kommt dadurch oftmals zu kurz und degradiert die Erlebnisse zu effektheischenden Zeitungsmeldungen, die häufig sehr abrupt enden. Einige der Schilderungen sind in Anbetracht des Titels allerdings fehl am Platze. So gehört das Betasten falscher Brüste oder eben der Besitz selbiger wohl eher nicht in eine solche Sammlung, ebenso wenig die Beschreibung einer Orgie. Eine derartige Geschichte scheint in einer Anthologie sexueller Erfahrungsberichte besser aufgehoben zu sein, auch wenn die Darstellung oberflächlich und relativ harmlos ausfällt.
Andere Erlebnisse lesen sich aber auch sehr dramatisch und emotional. So wurde das Betreten des Mondes sehr eindringlich und anschaulich geschildert.
Das Bildmaterial wurde sehr sparsam verwendet und beschränkt sich auf Symbole und kleine Fotos in Passbildgröße.
Fazit: Ein kurzes und unterhaltsames Buch, das aber ein wenig hinter den Erwartungen zurückbleibt und nur sehr wenig Bildmaterial zu bieten hat. Ideal für eine einsame Zugfahrt.