Karim bin Zayed Al Nahyan, ein Bruder des Emirs von Abu Dhabi, kann sich endlich seinen Lebenstraum erfüllen. Gemeinsam mit seinem Falken Amir erhält er eine Einladung zu einem Fest in der Greifvogelstation Hellenthal mitten in der Eifel. Diese Einladung ist dort natürlich das beherrschende Medienereignis.

So erfährt auch Sonja Senger von der Ankunft Karims. Aber sie hat andere Sorgen. Ihr Lebensgefährte Jerome hat sie ohne ein Wort verlassen. Und auch beruflich ist Sonja weg vom Fenster, da sie ihren Dienst bei der Kripo Köln nicht angetreten hat. Ein befreundeter Staatsanwalt bezieht sie jedoch in die Ermittlungen zu verschiedenen bei vermeintlichen Autounfällen ein.

Bei einem Waldspaziergang einige Tage später findet Sonja einen verletzten Falken, bei dem es sich schnell herausstellt, dass es sich um Karims Lieblingsfalken Amir handelt. Allen ist klar: Karim würde das Land niemals ohne seinen Lieblingsfalken verlassen. Bei der Suche nach Karim entdeckt die Polizei eine Verbindung zu den vermeintlichen Autounfällen.

Insgesamt ein maximal mittelmäßiger Krimi ohne besondere Spannungsmomente. Die Handlung ist bis auf wenige einzelne Einzelheiten vorhersehbar und bietet kaum Überraschungen.

Die Charaktere der einzelnen Personen sind gut dargestellt. Jeder kann sich "Frau Staatsanwalt" vorstellen, die neuen Schwung in ihr Hausfrauendasein bringen möchte. Auch die beiden Piloten von Karims Privat-Jet, die auch nach einer Woche immer noch geduldig darauf warten, Karim wieder nach Hause zu fliegen, kann sich der Leser gut vorstellen. Entsprechend der arabischen Mentalität scheinen sich die beiden auch keinerlei Gedanken darüber zu machen, warum Karim nicht am gleichen Abend wieder zurückfliegen möchte, denn: Morgen ist ja auch noch ein Tag.

Der Leser fühlt sich zu keiner Zeit in die Handlung einbezogen. Da alles so offensichtlich beschrieben wird, bleibt man auf jeden Fall nur Leser und macht sich keine Gedanken darüber, was noch alles geschehen wird. Oftmals hofft man darauf, dass das Vorhersehbare nicht eintreten wird, weil dies nur mehr Spannung bedeuten kann. Leider wird man dabei jedoch enttäuscht.

Das Buch ist bedingt durch die vorhersehbaren Handlungen langatmig. Man kürze die Handlung um ein Drittel, würze den ganzen Krimi noch mit etwas mehr Witz und füge noch einige Überraschungsmomente hinzu, schon hat man einen spannenden Krimi. Und Carola Clasen kann solche Krimis schreiben. Das hat sie in der Vergangenheit bewiesen. Man kann nur hoffen, dass künftige Krimis sich nicht an das Niveau dieses Buches anpassen.