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 Oskar & Josefine

Hexen von Heute


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Während bei uns wilde Kerle über die Leinwand flitzen, reisen in Dänemark zwei Kinder durch die Zeit. Oskar und Josefine, aus der dänischen Fernsehserie Jesus und Josefine auch in Deutschland bekannt, haben ihr doch eigentlich größtes Abenteuer hinter sich, doch für einen Kinofilm geht ihre Geschichte weiter.

Oskar und seine Freundin Josefine fahren gemeinsam in die Ferien zu Oskars Großeltern auf dem Lande. Josefines Begegnungen mit dem Teufel in Form des seltsamen Ladenbesitzers Thorsen reichen zwar noch für einen Albtraum, aber eigentlich sind die beiden Zwölfjährigen überzeugt, dass sie einfach nur schöne Ferien haben werden.

Oskars Opa erzählt den beiden von Oskars vielen Vorfahren, schließlich war sogar eine Vorfahrin als Hexe verbrannt worden, eine berühmte lokale Geschichte. Auf dem Weg zum Badesee trennen sich die beiden kurz und währenddessen trifft Josefine auf Thorsen, der meint, er habe sich gebessert und sei schwer krank und wolle Josefine ein Abschiedsgeschenk machen. Ein Schmuckstück, das es ihr ermöglicht, dreimal durch die Zeit zu reisen. Am See gibt es dann ein kleines Zusammentreffen mit Astrid, mit der Oskar wohl mal per Kinderfreundschaft verbunden war.

Beim Kramen auf dem Dachboden des großelterlichen Hofes finden die beiden eine uralte Lederhose. Und kaum hat Josefine die Hose berührt, schon landen die beiden in der Zeit, als die Hose noch ganz neu war - bei Oskars Urahn Pedar, der gerade seine kleine, todkranke Schwester Kirsten pflegt. Ein Arzt setzt der Kleinen Blutegel an, irgendwie glauben die modernen Jugendlichen nicht so ganz, dass das die sinnvollste Behandlung ist. Ins Heute zurückgekehrt, überlegt Josefine, wie sie Kirsten helfen kann. Sie reist mit einer Packung Antibiotika in die Vergangenheit und beschert Oskar so ein paar entfernte Verwandte in Amerika. Aber dabei bleibt es nicht ...

Ein Kinderfantasyfilm mit viel Action und einer etwas vorhersehbaren Handlung. Josefine (Pernille Kaae Høier) ist eine recht starke Heldin, ein bisschen in der Verwirrung anfänglicher Hormonbewegungen und auf jeden Fall mit einem manchmal zu großen Herzen ausgestattet. Oskar (Mikkel Konyher) bleibt an ihrer Seite ein bisschen blass. Thorsen (Kjeld Nørgaard) wirkt erst wie ein netter Opa, wird aber im Verlauf des Films doch noch einigermaßen dämonisch.

Was dem Film ein bisschen fehlt, ist die Konsequenz, alles plätschert nur so vor sich hin, große Spannung kommt nicht auf, alles ist ein bisschen nett - zumindest bis Josefine auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden soll. Oskar und Josefine sind ein Paar, dürfen sich aber noch nicht mal küssen, aber gerade das ist es doch, was das junge Publikum eben auch sehen will. Also spricht der Film eher jüngere Kinder an, bevorzugt in den ersten Jahren der Grundschule, die jungen Menschen im gleichen Alter wie Oskar und Josefine werden weniger angesprochen werden.

Ein wenig wirkt das Drehbuch von Bo Hansen und Nikolaj Scherfig doch an den Haaren herbeigezogen, ein Sequel, was halt folgen muss, auch wenn die eigentliche Geschichte in der Fernsehserie schon verarbeitet ist. Dafür spürt man im Film die liebevolle Regie von Carsten Myllerup, die sich leider ein bisschen zu sehr in schöne Bilder und Idylle ergießt. Letztlich ein brauchbarer Film, kein Fehlkauf, aber auch sicherlich kein großer Bringer, dafür fehlt die Konsequenz, dafür fehlt auch ein bisschen die nachvollziehbare Geschichte.

Holger Hennig



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Dezember 2006 | FSK: 6 | ISBN: EAN 40478793301 | Laufzeit: 81 Minuten | Originaltitel: Oskar og Josefine | Preis: 19,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Dänisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Dänisch

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