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 Im Namen der Götter

Fantasy-Thriller

Autoren: Oisín McGann
Übersetzer: Irene Bonhorst
Verlag: Piper

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Der junge Chamus ist ein Flugschüler im Land Altima. Es gibt für ihn nichts Schöneres, als unter dem freien Himmel seine Runden zu drehen. Damit führt er eine Berufstradition fort, da schon sein Vater und dessen Vater vor ihm den Beruf des Fliegers ausgeübt haben. Als dann jedoch ein Selbstmordattentäter die Flugschule in die Luft sprengt und Chamus als einziger seiner Klasse überlebt, beginnt er, alte Denkmuster zu überprüfen, und beschäftigt sich mit Barthokhrin, dem Land, aus dem der Terrorist stammte.

Rhiadni ist eine junge Frau aus Barthokhrin, die nicht mit den Zwängen, die Frauen in ihrer Gesellschaft unterworfen sind, zurecht kommt. Ständig muss sie eine Perücke tragen, damit niemand ihre echten Haare sieht, und sich das Gesicht puppenhaft zurecht schminken. Sostas Mocranen, ihr Vater, ist ihr gegenüber sehr geduldig, so dass es ihr erlaubt ist, zu reiten und andere Dinge zu tun, die für eine Frau untragbar wären. Als sich die Rebellen auf dem Land ihres Vaters einnisten, wird sie neugierig. Sie fragt sich, was Menschen dazu bringt, ihr Leben dafür zu geben, um Rache an Altima üben zu können. Unmerklich wird auch sie von dem Sog der Gefahr und dem Charisma des Rebellenführers erfasst.

Als Chamus in Barthokhrin notlanden muss, da ihm sein Treibstoff ausgegangen ist, wird er hinterrücks von Rhiadni, die zufällig zur Stelle ist, niedergeschlagen. Stolz eilt sie zu den Rebellen, um ihnen von ihrem Fang zu erzählen. Als ihr jedoch klar wird, dass sie den jungen Mann, obwohl er unbewaffnet und wehrlos ist, töten werden, verhilft sie ihm zur Flucht.

Das fortschrittliche Land Altima lässt den ländlichen Staat Barthokhrin ausbluten und beutet ihn systematisch aus. Durch diese Handlungsweise werden die Bewohner in die Armut getrieben, ihr Land zerstört und die Flüsse verseucht. Ihr einziges Mittel sind Terroranschläge, mit denen sie die erlittene Gewalt wieder zurück nach Altima tragen. Chamus und Rhiadni sind Jugendliche aus den verfeindeten Ländern. Sie treffen sich unter ungewöhnlichen Umständen und erkennen bald, dass der Weg, den die beiden Staaten beschreiten, immer tiefer in die Gewaltspirale hineinführt.

"Im Namen der Götter" ist ein Fantasy-Thriller, der nicht das ist, was er auf den ersten Blick zu sein scheint. Die beiden dargestellten Länder unterscheiden sich nur geringfügig von unserer Welt, auch wenn dort geheimnisvolle Kräfte wirken. Statt eine moderne Version von Romeo und Julia zu schreiben, gelingt es dem Autor jedoch, eine Geschichte zu spinnen, die aktuell und fesselnd ist. Ohne Pathos wird hier dargelegt, dass keine Vorgehensweise, der Gewalt zugrunde liegt, je Erfolg haben kann. Und diese recht einfache Botschaft ist zugleich in eine mitreißende und geschickt gewebte Geschichte eingebettet.

Ein ungewöhnliches Buch um ein recht altes Thema, das jedoch in ein neues Gewand gekleidet wurde. Wer spannende Geschichten liebt und keine Angst vor moralischen Ratschlägen hat, darf getrost zu diesem Buch greifen.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 01. November 2006 | ISBN: 9783492266031 | Originaltitel: The Gods and their Machines | Preis: 8,95 Euro | 314 Seiten | Sprache: Deutsch

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