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Wer in die gutbürgerlichen Kochtöpfe von Graubünden spitzt, der wird feststellen, dass die typischen Gerichte sehr gehaltvoll und sättigend sind. Denn in einer Region, in der von der Landwirtschaft und Viehzucht gelebt wurde, brauchte es Speisen, die den Magen wärmen und lange vorhalten. Dass man aber traditionelle Rezepte auch modern interpretieren kann, zeigt das Kochbuch "Die Kochkunst Graubündens".
Auf hundertachtzig Seiten findet der Leser viele alte Graubündner Gerichte. Jedem einzelnen sieht man unverkennbar seine Herkunft an, da sich viele der speziellen Zutaten wie Würste oder bestimmte Kräuter lediglich in dieser Region finden lassen. Dennoch zeugen die einzelnen Rezepte auch davon, dass die Bürger Graubündens in die weite Welt emigriert sind und dort ihre typischen Zuckerbäckerkünste angepriesen haben. Zurück kamen sie nicht nur mit Wohlstand, sondern auch dem Einfluss anderer Länderküchen, deren Gebräuche und Zutaten sie geschickt in ihre Rezepte eingebaut haben, ohne sie dabei zu verfälschen.
Die einzelnen Kapitel sind unterteilt in Vorspeisen, Suppen, Fischgerichte, Fleischgerichte, Beilagen und Desserts sowie Gebäck. Wegen der deftigen Küche gibt es allerdings keine besonderen Speisen für Vegetarier, da auch die Beilagen oft mit Speck oder ähnlichem schmackhafter gemacht werden. Bevor allerdings die Rezepte beginnen, startet jedes Kapitel mit kleinen Anekdoten über die Geschichte Graubündens, traditionelle Bräuche oder Abzählreime, die Bezug auf die heimische Küche nehmen. So erhält der Leser gleichzeitig einen kurzen Einblick in die Kultur der Region.
Die Vielzahl der Rezepte wird auf der Gegenseite als Fotografie abgebildet. Hierbei sieht man deutlich, dass auch Altbekanntes raffiniert gekocht und angerichtet werden kann. Auch wenn die Bilder teilweise etwas dunkel wirken, machen sie dennoch Appetit und Lust darauf, die vorgeschlagenen Rezepte nachzukochen. Die einzelnen Rezepte sind recht gut erklärt, wenden sich allerdings an den schon geübten Koch. Generell ist die Gestaltung des Buches aber recht schlicht und sachlich ausgefallen, was bei dem Preis doch etwas verwundert.
Ein handfestes und übersichtliches Kochbuch über die regionale Küche Graubündens. Hier wird gezeigt, dass auch Hausmannskost Feinschmeckerpotential besitzt. Auch wenn die Gestaltung des Buches weniger ansprechend ist, überzeigt doch der Inhalt des Buches.