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Die Förderung von Konzentration und Wahrnehmung im Rahmen eines Kinderspiels ist natürlich wünschenswert. Wenn das Spiel außerdem Spaß macht, haben Eltern, Großeltern oder Freunde einen guten Griff getan.
"Differix" besteht aus vier Legetafeln mit je neun gleich großen Bildern, die sich jeweils in minimalen Details voneinander unterscheiden. Jeder Spieler erhält eine solche Legetafel. Hinzu kommen je neun Kärtchen mit denselben Motiven, die auf der Legetafel anzutreffen sind. Diese werden nacheinander aufgedeckt. Es gilt nun, jedes Kärtchen dem passenden Bild auf der Legetafel zuzuordnen - und dies möglichst schnell und fehlerfrei, denn die Mitspieler wollen schließlich auch gewinnen, wenn man zu mehreren spielt. Nachträgliche Korrekturen sind der Spielanweisung zufolge nicht erlaubt, das heißt, wenn ein Kärtchen falsch gelegt wird und man den Irrtum beim Ziehen des auszutauschenden Kärtchens bemerkt, muss man den Punktverlust hinnehmen.
Wenn man zu mehreren spielt, wird aufgehört, sobald der Erste fertig ist. Man kann dieses Spiel aber auch allein spielen. Die Anzahl der richtig gelegten Kärtchen lässt sich mittels einer Schablone feststellen.
Da die Unterschiede zwischen den einzelnen Kärtchen wirklich marginal sind, sei es die Blickrichtung einer Figur, die Neigung eines Apfelstiels nach links oder rechts oder eine kaum merkliche Abweichung zwischen zwei Mustern, ist dieses Spiel recht knifflig und stellt für Vierjährige eine echte Herausforderung dar, die sich jedoch meistern lässt. Schulkinder tun sich deutlich leichter, auch wenn sie das Spiel noch nicht kennen.
Aufmerksamkeit und Wahrnehmung werden durch dieses Spiel auf jeden Fall gefördert. Sind mehrere Spieler beteiligt, so kommt noch der Zeitdruck hinzu, und die Situation ähnelt ein wenig jener im Unterricht. Grundsätzlich eignet sich das Spiel also auch gut zur Vorbereitung auf den Schulalltag.
Die Bilder sind in schönen, klaren Farben gehalten, das Spiel ist insgesamt robust gestaltet und hält die Strapazen des Kinderzimmers somit gut aus. Erfreulicherweise lässt sich die Anleitung sehr leicht verstehen - allerdings handelt es sich auch nicht um ein kompliziertes Spiel.
Warum nur drei Sterne?
Die Erfinder des Spiels haben vermutlich nicht mit der Kapazität eines Kindergedächtnisses gerechnet. Kinder merken sich die kleinen Unterschiede nach zwei, drei Durchgängen ohne Probleme, und schon wird das Spiel langweilig. Bald wandert es im Regal nach unten oder hinten und wird nicht mehr beachtet. Die Erfahrung erweist, dass man es ungefähr drei oder vier Mal im Jahr herauskramen und anbieten kann, öfter nicht. Lohnen sich angesichts dieser Tatsache die Investition und der meistens "verlorene" Platz? Die meisten Eltern werden das verneinen.
Daraus lässt sich nur das Fazit ziehen, dass es sich bei "Differix" zwar um eine interessante und pädagogisch sinnvolle Spielidee handelt, die von den Motiven und vom Material her hochwertig umgesetzt wurde, und dass dieses Spiel auch Spaß macht - aber eben nur wenige Male. Vielleicht hätten einige weitere Legekarten das Problem gelöst.