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Linux- und allgemein Unix-Systeme sind Betriebssysteme, die gerade an Hochschulen und von Computerexperten eingesetzt werden und neben dem Mac eine gute Alternative zu Windows bieten. Das vorliegende Buch ist eine Kurzreferenz zu Linux und Unix, und gibt einen Überblick über die Möglichkeiten, die sich hinter diesen Betriebssystemen verbergen. Dabei ist das Buch nicht für Laien oder Anfänger geeignet. Es wendet sich an den Fachmann / die Fachfrau, welche ein Nachschlagewerk suchen und sich über spezielle Themen aus diesem Bereich informieren möchten. Ein solides Grundwissen im Computerbereich und ein spezielles Fachwissen im Umgang mit Linux- und Unix-Systemen wird dabei vorrausgesetzt.
Das Buch ist in sechs Kapitel unterteilt. Nach einer kurzen Einleitung, die diese Kapitel anschneidet, geht es mit den Grundlagen von Linux und Unix los. Dabei wird zuerst eine alphabetische Übersicht über alle Kommandos gegeben und diese anschließend nach Funktionen sortiert beschrieben. Bei den Kommandos wird die Struktur des Befehls angegeben, gefolgt von den möglichen Optionen und einigen Anmerkungen und Beispielen. Dadurch kann man die Befehle sehr schnell nachschlagen und muss sich nicht jedes Mal durch die man-Pages quälen, wenn man sich nur kurz über einzelne Befehle informieren möchte.
Ein weiteres Basic von Linux- und Unixsystemen ist die verwendete Shell. Dieses Thema wird im zweiten Kapitel ausführlich behandelt. Wieder wird eine Kommandoübersicht zu Beginn des Kapitels aufgeführt, worauf eine ausführliche Gegenüberstellung der verschiedenen Shells folgt, die eingehend erklärt werden. Am Ende des Kapitels werden noch wichtige Kommandos, builtins und vordefinierte Aliase für Shells aufgelistet und stichpunktartig erklärt.
Weiter geht es mit den beiden mächtigsten Unix-Werkzeugen, awk und sed. Neben einigen Erklärungen und Definitionen findet man auch komplette Beispielprogramme. Am Ende des Kapitels gibt es einen Überblick über die wichtigsten regulären Ausdrücke, die man beim Umgang mit diesen Werkzeugen regelmäßig benutzt. Im Anschluss geht es um das Tool tex, mit dem lexikalische Analysen gemacht werden. Gleichzeitig wird das artverwandte Tool yacc beschrieben.
Das fünfte Kapitel widmet sich dem Programmgenerator
make. Diese Zusammenfassung ist sehr komplex und leider auch nicht wirklich hilfreich. Wenn man mit dem Generator arbeiten möchte, sollte man sich doch ein vernünftiges Nachschlagewerk zulegen. Mit diesem Buch ist einem dabei jedenfalls nicht geholfen. Man kann den Umgang mit
make damit nicht erlernen; gleichzeitig bleibt es so elementar, dass jemand, der bereits mit dem Thema vertraut ist, es zum Nachschlagen nicht braucht.
Das sechste, damit letzte und auch größte Kapitel, beschäftigt sich mit der Systemprogrammierung von Linux und Unix. Das Inhaltsverzeichnis wirkt sehr chaotisch, doch wenn man sich einmal damit auseinander gesetzt hat, so findet man sich schnell zurecht. Der Schwerpunkt liegt auf Prozessen, Threads und der Entwicklung von Netzwerkprogrammen.
Die Schrift des Buches ist sehr klein und allgemein vermittelt es einen voll gestopften Eindruck. Doch genau das ist wohl auch der Sinn der Sache: Viel Wissen auf wenig Raum. Man benötigt keine fünf Kapitel, um sich über eine Kleinigkeit zu informieren. Voraussetzung dafür ist natürlich ein ausgeprägtes Fachwissen der Hintergründe und Funktionsweisen von Linux- und Unixsystemen. Durch die Zwei-Spalten-Aufteilung wirkt der Inhalt allerdings stark komprimiert, so als hätte der Verlag für mehr Seiten nicht genug Geld gehabt. Doch manche Informatiker mögen es auch so, daher sollte dies eine Geschmackssache bleiben, da es kein Lern-, sondern ein Nachschlagewerk ist.
Fazit:
Ein gutes Buch, das nicht fehlen sollte, wenn man sich mit Linux und Unix intensiver beschäftigen möchte. Seine Schwächen werden durch die Informationsvielfalt und viele verständliche Erklärungen wieder wettgemacht, die normalerweise stundenlange Recherchen erfordern würden.