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Fast jeden beschäftigt die Frage, ob es Liebe auf den ersten Blick oder die unendliche Liebe geben kann, die Liebe, die alle Hindernisse überwindet ?
Vince und Joy treffen sich auf einem Campingplatz im Urlaub mit ihren Eltern. Beide sind die einzigen Teenager, die ihren Urlaub hier mit Eltern verbringen, also scheint es vorherbestimmt, dass sie mehr miteinander unternehmen und sich anfreunden. Aus dieser Freundschaft entsteht ziemlich schnell eine erste Liebe zwischen dem Jungen und dem Mädchen, die bisher immer als Außenseiter unter anderen Jugendlichen standen. Sie verbringen ihre erste Nacht miteinander, diese ist unvergesslich und für beide wunderschön.
Doch am Morgen darauf ist der Campingwagen von Joys Familie plötzlich leer, vor der Tür findet Vince einen Zettel, der vom Regen verschmiert wurde. Lediglich der Satz "Ich schäme mich" ist erkennbar. Vince bezieht dies natürlich sofort auf die vergangene Nacht und versucht für sich mit dieser ersten Liebe abzuschließen. Doch in dieser Nacht ist mehr als das, was er weiß, geschehen ?
Beide versuchen, den jeweils anderen zu vergessen und konzentrieren sich auf ihr eigenes Leben, doch das Schicksal kennt manchmal merkwürdige Wege, ein Paar immer wieder aneinander vorbei oder doch auch mal aufeinander zu zu führen.
Der Roman fesselt den Leser wohl am meisten dadurch, dass beide Erzählstränge parallel erzählt werden, der Leser also immer weiß, was für Entwicklungen es gerade bei Vince und Joy gibt, wie sie denken und fühlen und wie knapp sie immer wieder aneinander vorbei laufen oder reden.
Doch genau dieses Wissen kann auch frustrieren, man möchte die Figuren anschreien, doch mal zu reden anstatt nur zu denken, oder den Stolz und die Angst zu überwinden und zum Telefon zu greifen. Doch ohne diese Verwicklungen wäre das Buch ein paar Kapitel kürzer, und das wäre ja am eigentlichen Ziel des Buches vorbei: den Leser auf die Folter spannen, ob das Schicksal es gut oder schlecht meint.
Die Charaktere sind allesamt liebevoll ausgearbeitet, auch jede Randfigur erhält eine fein gemalte Persönlichkeit und verhält sich auch stets passend dazu.
Es geht in diesem Roman nicht nur um Liebe, auch Freundschaft, Vertrauen, Eifersucht, Angst und Hass werden eingebunden, um das Ganze etwas schillernder zu machen. Dazu werden noch einige Nebenhandlungsstränge eingeflochten, womit dem Leser nicht immer ein Gefallen getan wurde. Manchmal sind diese fast unnötig, dann wieder ablenkend vom eigentlich Wesentlichen.
In diesem Roman werden einige zentrale Fragen aufgegriffen, die sich fast jeder stellt und zu denen er die Antwort gerne wissen würde. Es verleitet zu romantischen Träumereien, wenn man solche Bücher liest, in denen eine erste Liebe nie vergessen oder runtergespielt wird, sondern immer wieder beherrschendes Thema der Gedanken ist. Doch nur Verliebte können wohl nachvollziehen, warum sich die Hauptfiguren des Romans immer wieder selbst im Weg rumstehen.