Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Mina brüllt. Sie ist aufgewacht und sehr ängstlich. Ein Krokodil hat sie in den Keks gebissen, man kann ganz genau die rote Stelle sehen. Doch zu ihrem Entsetzen glaubt ihr Papa nicht. Und Mama auch nicht. Und Onkel Mats bricht das Telefongespräch einfach ab, weil er so schrecklich müde ist und acht Uhr viel zu früh, um mit Mina zu reden. Auch Pussi, ihre Katze kümmert sich nicht um Mina, die denkt nur an den nächsten Leckerbissen.
Bleibt nur Großvater. Nach einer Stunde geht er endlich ans Telefon. Er glaubt ihr. Und er hat einen Plan, sogar zwei Pläne wie er versichert. Erstens werden sie für Mina einen Welpen besorgen, damit jemand sie beschützen kann und zweitens werden Großvater und seine Frau Gunilla, Mina und ihre Schwester Moa und ihre Kusine Ia und deren Bruder Marcus ein Wochenende in Värmland verbringen. Dort werden sie in einer dunklen Nacht auf den Dreihöhlenberg steigen. Wer das geschafft hat, würde nie mehr Angst haben, da ist sich Großvater ganz sicher.
Doch ganz so einfach, wie Großvater die Expedition sich vorgestellt hat, klappt es dann doch nicht und alles was schief gehen kann, geht auch schief.
Per Olov Enquist ist einer der bedeutendsten Autoren Schwedens. Sein erstes Kinderbuch "De Tre Grottornas Berg" schrieb er im zarten Alter von siebzig Jahren. Endlich nun ist dieses wundervolle Buch auch in deutscher Sprache erschienen.
Mit sehr viel Humor, skurrilen Einfällen und einer lockeren, kindgerechten Sprache begeistert diese kleine, feine und sehr humorvolle Geschichte Jung und Alt. Immer wieder reibt man sich erstaunt die Augen, so überraschend sind die Wendungen und Irrungen dieser Geschichte. Nie kann man sicher sein, was dem Autor als nächstes einfällt, welchen albernen, witzigen, lächerlichen, dummen, atemberaubenden Weg die Kinder oder der ziemlich verrückte Großvater als nächstes einschlagen.
Dabei ist es immer wieder, wie locker Moral, kindliche Weltbilder und die oft unverständlichen Reaktionen und Haltungen der Erwachsenen und Eltern in die Geschichte einfließen. Leise schwingt ein warmherziges Verständnis für die Nöte der Kleinen mit, ruhig und klar vermittelt der Autor bei allem Klamauk, worauf es ankommt, wenn man auf Kinder eingehen und wirklich verstehen will, was sie bewegt.
Dies gelingt Per Olov Enquist so gut, dass die Empfehlung, dieses Buch zu kaufen und zu lesen, fast einer Aufforderung gleichkommt, es möglichst schnell zu tun. Denn wie heißt es so schön am Ende dieser Geschichte: Ich hatte Angst, aber das ist lange her. Bestimmt fast drei Wochen.
Die liebenswerten Skizzen und Zeichnungen in diesem Buch stammen von Leonard Erlbruch und fügen sich nahtlos in dieses Abenteuer ein.